Virchowbund|28.12.2023
PRESSEMITTEILUNG
Ärzteproteste: "Wir haben einen langen Atem"
Unterstützung der Bevölkerung bei über 60 Prozent
Berlin (kkdp)·"Die Reaktion von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach auf den Ärzteprotest zeigt, dass die Proteste richtig und wichtig sind und wir offenbar einen längeren Atem brauchen als befürchtet. Wir haben diesen langen Atem", erklärt der Bundesvorsitzende des Virchowbundes, Dr. Dirk Heinrich.
Entgegen der Annahme von Prof. Lauterbach geht es nicht um die Steigerung von Arzteinkommen, sondern um eine ausreichende und nachhaltige Finanzierung der bestehenden ambulanten Strukturen. Diese Strukturen sind in akuter Gefahr, weil der ambulante Bereich durch die seit inzwischen 30 Jahren andauernde Budgetierung der am meisten unterfinanzierte Sektor im Gesundheitswesen ist. "Es ist niemandem zu erklären, warum ein Facharzt in Bayern 96 % seiner Leistung bezahlt bekommt, in Thüringen oder Hamburg aber nur 70 % und warum ein Hausarzt in Hamburg nur 70 % und in Thüringen 106 % seiner Leistungen erhält. Das ist weder wirtschaftlich noch logisch zu begründen, das ist einfach nur ungerecht", stellt Dr. Heinrich fest.
"Internationale Vergleiche, wie Lauterbach sie anstellt, sind da nicht zielführend, weil Deutschland traditionell ein solides und flächendeckendes ambulantes Gesundheitswesen hat. Während der Corona-Pandemie war dies im Übrigen auch der Garant dafür, dass die Krankenhäuser nicht wie in anderen Ländern überfüllt und überfordert waren", so Dr. Heinrich weiter. "Ungerechterweise haben aber unsere Medizinischen Fachangestellten im Gegensatz zur Pflege und zu Teilen der Krankenhausverwaltung keinen Corona-Bonus erhalten."
Die Menschen haben dies - im Gegensatz zu Lauterbach - längst verstanden. Laut einer Repräsentativbefragung von gestern (Civey) unterstützen 60 Prozent der Bevölkerung die aktuellen Praxisschließungen.
"Der Bundesgesundheitsminister sollte also dazu bereit sein, sich dem Thema Budgetierung und Unterfinanzierung zu stellen, sonst wird das Krisentreffen, das übrigens die Ärzteschaft von Lauterbach gefordert hat, nicht zielführend. Den vielen Ankündigungen der letzten Monate müssen nun endlich Taten folgen. Wir werden jedenfalls der Einladung des Ministers am 9. Januar 2024 folgen, haben aber eine klare Erwartung an konkrete Ergebnisse des Treffens. Nur für ein Selfie mit Minister Lauterbach kommt die Ärzteschaft nicht ins Bundesgesundheitsministerium", bestätigt der Virchowbund-Vorsitzende.
Entgegen der Annahme von Prof. Lauterbach geht es nicht um die Steigerung von Arzteinkommen, sondern um eine ausreichende und nachhaltige Finanzierung der bestehenden ambulanten Strukturen. Diese Strukturen sind in akuter Gefahr, weil der ambulante Bereich durch die seit inzwischen 30 Jahren andauernde Budgetierung der am meisten unterfinanzierte Sektor im Gesundheitswesen ist. "Es ist niemandem zu erklären, warum ein Facharzt in Bayern 96 % seiner Leistung bezahlt bekommt, in Thüringen oder Hamburg aber nur 70 % und warum ein Hausarzt in Hamburg nur 70 % und in Thüringen 106 % seiner Leistungen erhält. Das ist weder wirtschaftlich noch logisch zu begründen, das ist einfach nur ungerecht", stellt Dr. Heinrich fest.
"Internationale Vergleiche, wie Lauterbach sie anstellt, sind da nicht zielführend, weil Deutschland traditionell ein solides und flächendeckendes ambulantes Gesundheitswesen hat. Während der Corona-Pandemie war dies im Übrigen auch der Garant dafür, dass die Krankenhäuser nicht wie in anderen Ländern überfüllt und überfordert waren", so Dr. Heinrich weiter. "Ungerechterweise haben aber unsere Medizinischen Fachangestellten im Gegensatz zur Pflege und zu Teilen der Krankenhausverwaltung keinen Corona-Bonus erhalten."
Die Menschen haben dies - im Gegensatz zu Lauterbach - längst verstanden. Laut einer Repräsentativbefragung von gestern (Civey) unterstützen 60 Prozent der Bevölkerung die aktuellen Praxisschließungen.
"Der Bundesgesundheitsminister sollte also dazu bereit sein, sich dem Thema Budgetierung und Unterfinanzierung zu stellen, sonst wird das Krisentreffen, das übrigens die Ärzteschaft von Lauterbach gefordert hat, nicht zielführend. Den vielen Ankündigungen der letzten Monate müssen nun endlich Taten folgen. Wir werden jedenfalls der Einladung des Ministers am 9. Januar 2024 folgen, haben aber eine klare Erwartung an konkrete Ergebnisse des Treffens. Nur für ein Selfie mit Minister Lauterbach kommt die Ärzteschaft nicht ins Bundesgesundheitsministerium", bestätigt der Virchowbund-Vorsitzende.
Pressekontakt:
Dr. Diana Michl
Tel: 030 / 28 87 74 - 0
Fax: 030 / 28 87 74 - 115
presse@virchowbund.de