Berlin (kkdp)·"Neben einer Finanzreform zur Stabilisierung der sozialen Pflegeversicherung brauchen wir dringend eine umfassende Strukturreform zur Stärkung der professionellen Pflege. Denn Geld allein pflegt nicht", erklärt Anne-Kathrin Klemm, Vorständin des BKK Dachverbandes anlässlich des heute veröffentlichten BKK Hintergrundpapiers zum Pflegefachkräftemangel in Deutschland.

Noch nie waren so viele Pflegefachkräfte im Beruf wie heute, und trotzdem fehlen sie an allen Ecken und Enden. "Allein die Forderung nach noch mehr Personal, wird das brennende Haus der Pflege nicht löschen. Zukünftig sind die richtige Verteilung und der Mix von informeller und professioneller Pflege entscheidend. Aber auch die Arbeitsbedingungen der beruflich Pflegenden sind für uns Betriebskrankenkassen entscheidend, denn die verbindliche Umsetzung von betrieblicher Gesundheitsförderung (BGF) und flächendeckend gute Arbeitsbedingungen können dazu beitragen, Pflegekräfte zu stärken und attraktivitätssteigernde Potentiale zu heben", erläutert Klemm.

"Auch die viel beschworenen Pflegekräfte aus dem Ausland können vor dem Hintergrund des weltweiten Mangels an beruflich Pflegenden nur ein weiteres Puzzleteil zur Lösung des Problems hierzulande sein. Regional sehen wir deutlichen Verbesserungsbedarf im Hinblick auf eine effiziente und bedarfsgerechte Entwicklung der Strukturen. Last but not least: Spitzenkräfte wie die Advanced Practice Nurse (APN) müssen - wie vom BKK Dachverband seit langem gefordert - ihre Fähig- und Fertigkeiten schnellstmöglich auf die Straße bringen können. Auch hier steht der Bundesgesundheitsminister mit seiner Ankündigung für eine APN-Gesetzgebung im Wort", so Klemm.

Das Hintergrundpapier "Mangel an Pflegekräften - Und ewig grüßt das Murmeltier" finden Sie hier (PDF, 521 KB).