BKK Dachverband e.V.|19.02.2025
PRESSEMITTEILUNG
Krankenstand im Jahr 2024 verbleibt auf hohem Niveau
Berlin (kkdp)·Atemwegserkrankungen weiterhin Haupttreiber
Nach ersten vorläufigen Analysen der Betriebskrankenkassen lag der Krankenstand der rund 4,7 Millionen einbezogenen Beschäftigten im Jahresdurchschnitt 2024 bei 5,9 Prozent. Damit liegt der Krankenstand - nach einem Höchststand im Jahr 2022 - auf dem Niveau des Vorjahres. Trotz der Stabilisierung liegen die AU-Zahlen damit weiterhin deutlich über den Werten vor der Corona-Pandemie.
Hauptursache für den anhaltend hohen Krankenstand ist und bleibt die starke Zunahme von Atemwegserkrankungen seit dem Ende der Corona-Schutzmaßnahmen im März 2022. Auch andere Infektionskrankheiten haben seither sprunghaft und deutlich zugenommen. Ein langfristiger und besorgniserregender Trend ist der kontinuierliche Anstieg der krankheitsbedingten Fehlzeiten im Zusammenhang mit psychischen Erkrankungen. Während 2016 im Jahresdurchschnitt 0,62 Prozent des Krankenstands auf psychische Erkrankungen entfielen, waren es 2024 bereits 0,93 Prozent.
Darüber hinaus wirkt sich die Umstellung des Meldeverfahrens zur Arbeitsunfähigkeit auf die Statistik aus. Seit 2022 werden die AU-Bescheinigungen von den Arztpraxen flächendeckend elektronisch an die Krankenkassen übermittelt, wodurch eine zuvor bestehende Meldelücke geschlossen wurde. Dies hat zu einer realistischeren Abbildung des tatsächlichen Krankenstands geführt.
"Die Forderungen nach der Abschaffung der telefonischen Krankmeldung oder der Einführung eines Karenztages zu Lasten der Versicherten sind nichts anderes als Nebelkerzen in einer Zeit, in der die Unternehmen immer mehr in Bedrängnis geraten und die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft zunehmend auf dem Spiel steht. Keine dieser Maßnahmen wird nachhaltig etwas am hohen Krankenstand ändern, die Produktivität steigern oder die Kostenbelastung der Unternehmen wie von Zauberhand senken. Das A und O ist eine gesunde und vertrauensvolle Unternehmenskultur mit Freiräumen für die Beschäftigten. Anwesenheit sollte nicht belohnt, Abwesenheit nicht bestraft werden. Entscheidend ist das Ergebnis der Arbeit", sagt Franz Knieps, Vorstandsvorsitzender des BKK Dachverbandes.
Mit Blick auf die Zunahme psychischer Erkrankungen sagt Franz Knieps: "Schlechte Arbeit kann krank machen, gute Arbeit macht gesund. Gute Arbeit, bei der die Beschäftigten Freiräume haben und sich mit ihrem Betrieb und Unternehmen identifizieren können, setzt Motivationsschübe frei und sorgt dafür, dass Arbeit nicht als Belastung empfunden wird. In Zeiten, in denen wir immer mehr AU-Tage aufgrund psychischer Erkrankungen beobachten, müssen die Betriebe und Unternehmen ein besonderes Augenmerk auf das Wohlbefinden ihrer Beschäftigten legen. Damit wird nicht nur die Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nachhaltig gestärkt, sondern auch die wirtschaftliche Gesundheit der Unternehmen."
Was Unternehmen und Beschäftigte tun können, um den Krankenstand so niedrig wie möglich zu halten:
Mit einer verantwortungsvollen Haltung von Unternehmen und Beschäftigten lassen sich Krankheitsausfälle reduzieren und die Gesundheit am Arbeitsplatz nachhaltig stärken.
Nach ersten vorläufigen Analysen der Betriebskrankenkassen lag der Krankenstand der rund 4,7 Millionen einbezogenen Beschäftigten im Jahresdurchschnitt 2024 bei 5,9 Prozent. Damit liegt der Krankenstand - nach einem Höchststand im Jahr 2022 - auf dem Niveau des Vorjahres. Trotz der Stabilisierung liegen die AU-Zahlen damit weiterhin deutlich über den Werten vor der Corona-Pandemie.
Hauptursache für den anhaltend hohen Krankenstand ist und bleibt die starke Zunahme von Atemwegserkrankungen seit dem Ende der Corona-Schutzmaßnahmen im März 2022. Auch andere Infektionskrankheiten haben seither sprunghaft und deutlich zugenommen. Ein langfristiger und besorgniserregender Trend ist der kontinuierliche Anstieg der krankheitsbedingten Fehlzeiten im Zusammenhang mit psychischen Erkrankungen. Während 2016 im Jahresdurchschnitt 0,62 Prozent des Krankenstands auf psychische Erkrankungen entfielen, waren es 2024 bereits 0,93 Prozent.
Darüber hinaus wirkt sich die Umstellung des Meldeverfahrens zur Arbeitsunfähigkeit auf die Statistik aus. Seit 2022 werden die AU-Bescheinigungen von den Arztpraxen flächendeckend elektronisch an die Krankenkassen übermittelt, wodurch eine zuvor bestehende Meldelücke geschlossen wurde. Dies hat zu einer realistischeren Abbildung des tatsächlichen Krankenstands geführt.
"Die Forderungen nach der Abschaffung der telefonischen Krankmeldung oder der Einführung eines Karenztages zu Lasten der Versicherten sind nichts anderes als Nebelkerzen in einer Zeit, in der die Unternehmen immer mehr in Bedrängnis geraten und die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft zunehmend auf dem Spiel steht. Keine dieser Maßnahmen wird nachhaltig etwas am hohen Krankenstand ändern, die Produktivität steigern oder die Kostenbelastung der Unternehmen wie von Zauberhand senken. Das A und O ist eine gesunde und vertrauensvolle Unternehmenskultur mit Freiräumen für die Beschäftigten. Anwesenheit sollte nicht belohnt, Abwesenheit nicht bestraft werden. Entscheidend ist das Ergebnis der Arbeit", sagt Franz Knieps, Vorstandsvorsitzender des BKK Dachverbandes.
Mit Blick auf die Zunahme psychischer Erkrankungen sagt Franz Knieps: "Schlechte Arbeit kann krank machen, gute Arbeit macht gesund. Gute Arbeit, bei der die Beschäftigten Freiräume haben und sich mit ihrem Betrieb und Unternehmen identifizieren können, setzt Motivationsschübe frei und sorgt dafür, dass Arbeit nicht als Belastung empfunden wird. In Zeiten, in denen wir immer mehr AU-Tage aufgrund psychischer Erkrankungen beobachten, müssen die Betriebe und Unternehmen ein besonderes Augenmerk auf das Wohlbefinden ihrer Beschäftigten legen. Damit wird nicht nur die Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nachhaltig gestärkt, sondern auch die wirtschaftliche Gesundheit der Unternehmen."
Was Unternehmen und Beschäftigte tun können, um den Krankenstand so niedrig wie möglich zu halten:
Nicht krank zur Arbeit gehen: Gerade in der Erkältungs- und Grippesaison ist es wichtig, Kolleginnen und Kollegen nicht anzustecken. Wer krank ist, sollte zu Hause bleiben. Falscher Arbeitseifer und Präsentismus helfen nicht.
Infektionen vermeiden: Wenn möglich, sollten große Menschenansammlungen in geschlossenen Räumen vermieden und digitale Arbeitsformate genutzt werden.
Hygienemaßnahmen einhalten: Gründliches Händewaschen, Niesen in die Armbeuge und das Tragen einer Maske in vollen Räumen können das Infektionsrisiko auch weiterhin senken.
Gesunde Unternehmenskultur fördern: Anwesenheit sollte nicht belohnt, Abwesenheit nicht bestraft werden. Entscheidend ist das Arbeitsergebnis.
Führungskräfte als Vorbilder: Führungskräfte prägen durch ihr eigenes Verhalten und ihre Wertschätzung das Verhalten ihres Teams.
Betriebskrankenkassen als Partner nutzen: Arbeitgeber können sich von ihrer Betriebskrankenkasse beraten und sich maßgeschneiderte Angebote für ihre individuelle Situation erstellen lassen.
Mit einer verantwortungsvollen Haltung von Unternehmen und Beschäftigten lassen sich Krankheitsausfälle reduzieren und die Gesundheit am Arbeitsplatz nachhaltig stärken.
Pressekontakt:
Thorsten Greb
Referent Kommunikation
+49 30 2700 406 - 302
thorsten.greb@bkk-dv.de