BKK Dachverband e.V.|14.01.2025

PRESSEMITTEILUNG

Klimaschutz zum Einatmen: Das Aktionsbündnis Klimabewusste Inhalativa zeigt nachhaltige Wege auf

Berlin (kkdp)·Das deutsche Gesundheitswesen verursacht rund sechs Prozent der nationalen Treib-hausgasemissionen - mehr als der Flugverkehr. Um die nationalen Klimaschutzverpflichtungen zu erfüllen, muss auch der Gesundheitssektor dringend daran arbeiten, seinen ökologischen Fußabdruck zu verkleinern. Ein wichtiger Puzzlestein auf diesem Weg ist der Umstieg auf klimafreundlichere Inhalationsmittel für Menschen mit chronischen Atemwegserkrankungen wie Asthma oder COPD. Denn die bisher häufig verwendeten treibgas-betriebenen Dosieraerosole (MDIs) emittieren klimaschädliche Gase, die sich pro Jahr auf rund 143 Millionen Kilogramm CO2-Äquivalente summieren können - das entspricht einem Auto, das rund 32.000 Mal um den Äquator fährt.

Hier setzt das Aktionsbündnis Klimabewusste Inhalativa an. Das Bündnis, bestehend aus 28 namhaften Institutionen und Organisationen des Gesundheitswesens, hat sich zum Ziel gesetzt, den Anteil dieser klimaschädlichen Dosieraerosole bis 2027 deutlich zu reduzieren - bei gleichbleibend hoher Versorgungsqualität für die Patientinnen und Patienten. "Alternativen wie die umwelt- und klimaverträglichen Pulverinhalatoren verursachen deutlich weniger CO2-Emissionen und haben sich international bewährt. Das Beispiel Schweden zeigt, dass eine solche Umstellung gelingen kann: Dort liegt der Anteil herkömmlicher Dosieraerosole bei unter 20 Prozent. In Deutschland liegt ihr Anteil dagegen noch bei rund 50 Prozent", so Anne-Kathrin Klemm, Vorständin des BKK Dachverbandes.

Das Aktionsbündnis hat verschiedene Handlungsfelder identifiziert, die zu einer nachhaltigeren Versorgung beitragen können:

individuelle Therapieanpassung: Die Wahl des Inhalators soll medizinischen und ökologischen Anforderungen sowie den Bedürfnissen und Fähigkeiten der Patientinnen und Patienten entsprechen.

Forschung und Entwicklung: Neue Treibmittel mit geringerem CO2-Potenzial sollen zukünftige Inhalatoren noch umwelt- und klimaverträglicher machen.

Ganzheitliche Betrachtung: Die Auswirkungen von Inhalatoren auf Umwelt und Klima sollen über den gesamten Lebenszyklus analysiert werden.

Prävention stärken: Langfristig soll die Zahl der chronischen Atemwegserkrankungen durch Prävention und Aufklärung gesenkt werden

"Gesundheitswesen und Nachhaltigkeit schließen sich nicht aus. Mit unserer Initiative wollen wir diesem ´Entweder-Oder-Narrativ´ ein Best-Practice-Beispiel entgegensetzen und aufzeigen, dass sich Gesundheitsschutz und Klimaschutz wunderbar ergänzen können. Wir bringen mit dem Aktionsbündnis Klimabewusste Inhalativa ganz gezielt verschiedene Akteure des Gesundheitswesens an einen Tisch. Denn nur gemeinsam und auch in ungewöhnlichen Allianzen können wir den notwendigen Wandel hin zu mehr Nachhaltigkeit vorantreiben. Es ist uns wichtig, alle Beteiligten mitzunehmen: von der Entwicklung und Forschung über die Behandlung bis hin zum konkreten Einsatz neuartiger Inhalatoren. Nur so kann Klimaschutz im Gesundheitswesen gelingen und gleichzeitig die bestmögliche Versorgung weiterhin gewährleistet werden", so Klemm weiter.

Über das Aktionsbündnis Klimabewusste Inhalativa

Das "Aktionsbündnis Patient:innenfreundliche und klimabewusste Verordnung von Inhalativa bei chronisch obstruktiven Atemwegs- und Lungenerkrankungen" vereint 28 namhafte Organisationen und drei Einzelpersonen, die den Zusammenhang von Gesundheits- und Klimaschutz in den Fokus rücken. Bis 2027 möchten die Bündnispartner gemeinsam erreichen, dass Inhalativa klimaschonender eingesetzt werden - und zwar ohne Abstriche in der medizinischen Qualität. Mit diesem Engagement leisten sie einen wichtigen Beitrag zur dringend notwendigen Reduktion von Treibhausgasen im Gesundheitswesen. Das Aktionsbündnis wurde vom BKK Dachverband ins Leben gerufen.

Weitere Informationen zum Aktionsbündnis Klimabewusste Inhalativa und die Gemeinsame Erklärung finden Sie hier.

Pressekontakt:

Thorsten Greb
+49 30 2700 406 - 302
thorsten.greb@bkk-dv.de


GKV-Newsletter
GKV-Newsletter - "einfach" informiert bleiben

Der kostenfreie Infoservice zur GKV und Gesundheitspolitik