Virchowbund|26.09.2024
PRESSEMITTEILUNG
Digitaler Terminzwang: Kassen wollen Vertragsärzte zu Staatsmedizinern machen
"Es ist erschreckend, dass die Krankenkassen mit ihrem Vorschlag am liebsten direkt in die Terminvergabe jeder einzelnen Praxis eingreifen möchten. Kein Arzt hat dann mehr die Hoheit, welche Termine er vergibt. Am Ende kann ein Arzt nicht einmal mehr seinen eigenen Patienten in der Praxis genug Termine anbieten, weil sie schon von Dritten vergeben wurden", kritisiert Dr. Heinrich, Bundesvorsitzender des Virchowbundes und niedergelassener HNO-Arzt, den Vorschlag. "Das macht aus dem Vertragsarzt einen Staatsmediziner."
Der Virchowbund lehnt Eingriffe in die berufliche Freiheit als Arzt und in die Eigentumsverhältnisse von Praxisinhabern kategorisch ab. Zudem weist der Verband darauf hin, dass gerade digital vereinbarte Termine die höchste No-Show-Rate haben. Rund 20 bis 30 Prozent dieser Termine verfallen, ohne von Patienten im Vorfeld abgesagt worden zu sein.
Die Kassen haben die Stellschrauben für schnelle und direkte Behandlungstermine selbst in der Hand, indem sie die Ursachen für die Terminknappheit bei Fachärzten wie auch Hausärzten beseitigen:
"Technische Verbesserungen bei der Art der Terminvergabe sind nice to have, lösen aber nicht die grundsätzlichen Probleme", erklärt Dr. Dirk Heinrich.
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