KKH Kaufmännische Krankenkasse|16.10.2023

PRESSEMITTEILUNG

Depressionen im Alter: Wenn die Seele leidet

Hannover (kkdp)·KKH: Online-Seminar gibt Tipps für pflegende Angehörige

Anhaltende Traurigkeit, soziale Isolation und Antriebslosigkeit - das können Anzeichen einer Depression sein. Wie Versichertendaten der KKH Kaufmännische Krankenkasse zeigen, sind davon auch immer mehr ältere Menschen betroffen. Demnach stieg die Zahl der Patient*innen, die im Alter zwischen 60 und 69 Jahren die Diagnose einer depressiven Episode oder einer wiederkehrenden Depression erhielten, von 2011 auf 2021 um 27 Prozent an (von 17,2 auf 21,8 Prozent). Bei den 70- bis 79-Jährigen zeigt sich im gleichen Zeitraum ein Plus von rund 14 Prozent (von 17,3 auf 19,8 Prozent). Die sogenannte Altersdepression ist nach der Demenz die zweithäufigste psychische Erkrankung im Alter. Die KKH veranstaltet deshalb am Mittwoch, 18. Oktober 2023, ein kostenloses Online-Seminar zum Thema "Altersdepression und Pflege - wie weit muss der Geduldsfaden reichen?". In dem Kurs erklären Expert*innen, woran Angehörige eine Altersdepression erkennen und wie sie Betroffene unterstützen können.

"Die Ursachen und Symptome einer Altersdepression sind sehr individuell. Auch deshalb wird die Erkrankung oft nicht oder erst spät erkannt und behandelt. Symptome wie Niedergeschlagenheit, Konzentrationsschwierigkeiten oder vermehrte Müdigkeit werden in vielen Fällen als normale Begleiterscheinung des Alters abgetan", sagt Thies Lippels, Leiter der Pflegekasse bei der KKH. Hinzu kommt, dass viele Betroffene zusätzlich an Beschwerden wie Magen-Darm-Problemen, Kopfschmerzen oder Appetitmangel leiden, was die Diagnose erschweren kann. "Ältere Menschen neigen oft dazu, ihre Gefühle zu verbergen und klagen eher über körperliche Schmerzen. Deshalb ist es besonders wichtig, dass Angehörige genau hinschauen und zuhören, damit Veränderungen frühzeitig erkannt werden", erklärt Lippels. Denn Depressionen sollten in jedem Alter behandelt werden, um die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.

Vielen Patient*innen fällt es schwer, über ihre Beschwerden zu sprechen oder ärztlichen Rat in Anspruch zu nehmen. "Angehörige sollten sich von Zurückweisungen nicht irritieren lassen und immer wieder ihre Hilfe anbieten. Wichtig ist allerdings, die Betroffenen dabei nicht unter Druck zu setzen. Da solche Situationen sehr aufreibend sein können, raten wir Angehörigen auch an die eigene seelische Gesundheit zu denken. Unser Online-Kurs gibt Tipps, wie man Erkrankte unterstützen kann, ohne selbst an die Belastungsgrenze zu kommen", so der Pflegeexperte.

Das kostenlose Online-Pflegeseminar findet am Mittwoch, 18. Oktober 2023, um 17 Uhr in Kooperation mit der famPLUS GmbH statt. Es richtet sich an pflegende Angehörige, Pflegebedürftige und alle Interessierten. Eine KKH-Mitgliedschaft ist für die Teilnahme nicht erforderlich. Anmeldungen sind ab sofort über das Internet möglich: www.kkh.de/online-pflegeseminare. Zusätzlich wird es auf der KKH-Webseite einen Podcast zum Thema Altersdepression geben.

Die KKH Kaufmännische Krankenkasse hat bundesweit anonymisierte Daten ihrer Versicherten zur Häufigkeit von depressiven Episoden (ICD-10 F32) sowie wiederkehrenden Depressionen (F33) in den Jahren 2011 und 2021 ausgewertet.

Pressekontakt:

Daniela Preußner
Pressesprecherin
0511 2802-1610
presse@kkh.de


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