Kassenärztliche Bundesvereinigung|14.01.2025

PRESSEMITTEILUNG

"Werden genau hinschauen, ob die ePA funktioniert"

Berlin (kkdp)·Vor dem Start der elektronischen Patientenakte (ePA) in den Modellregionen Hamburg, Franken und Nordrhein-Westfalen erklärt Dr. Sibylle Steiner, Mitglied des Vorstands der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV):

"Die ePA bietet die Chance, die Gesundheitsversorgung in Deutschland zu verbessern. Wenn alle wichtigen Unterlagen der Versicherten an einem Ort liegen und die behandelnden Ärztinnen und Ärzte sowie Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten direkt darauf zugreifen können, ist der Vorteil erkennbar. Am 15. Januar startet die Testphase, an der ausschließlich ausgewählte Testpraxen aus Hamburg, Franken und Nordrhein-Westfalen teilnehmen - darauf blicken wir mit großer Spannung. Diese Testphase muss dazu genutzt werden, um Kinderkrankheiten der ePA zu erkennen sowie das Zusammenspiel mit anderen TI-Anwendungen zu überprüfen. Wir werden genau hinschauen, ob die ePA reibungslos in den Praxen funktioniert. Das ist eine Voraussetzung, um einen bundesweiten Rollout zu starten. Die zweite und keinesfalls weniger wichtige Voraussetzung ist, dass Datensicherheit und Datenschutz der ePA gewährleistet sind.

Die Probleme, auf die jüngst der Chaos Computer Club hingewiesen hat, nehmen wir sehr ernst und schauen mit einem unguten Gefühl auf die doch kurze Testphase und den sehr zeitig angedachten Rollout-Start. Es muss unbedingt sichergestellt sein, dass die beschriebenen Sicherheitslücken geschlossen sind, wonach offenbar Zugriffe auf beliebig viele ePA möglich sind, obwohl zuvor die elektronische Gesundheitskarte des Versicherten gar nicht gesteckt und damit kein Behandlungskontext hergestellt war.


Die ePA muss fehlerfrei funktionieren und sicher sein - das ist Grundvoraussetzung für die Akzeptanz sowohl bei Praxen als auch bei Patientinnen und Patienten. Von den Krankenkassen erwarten wir, dass sie ihrer gesetzlichen Pflicht nachkommen und ihre Versicherten umfassend über die ePA informieren. Das ist in unseren Augen noch ausbaufähig und wir sind dazu mit den Krankenkassen im Gespräch. Klar ist: Die Praxisteams haben keine Kapazitäten, um die Patienten über die ePA aufzuklären. Das ist Zeit, die ihnen für die Versorgung ihrer Patientinnen und Patienten fehlt."

Pressekontakt:

Kassenärztliche Bundesvereinigung
Roland Stahl, Pressesprecher
Tel.: (0 30) 40 05 - 22 01
Fax: (0 30) 40 05 - 22 90
RStahl@kbv.de


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