IKK Südwest|23.05.2022

PRESSEMITTEILUNG

Pandemiebekämpfung braucht mehr Fokus auf Langzeitfolgen

Saarbrücken (kkdp)·Wie können Regierungen eine mögliche nächste Pandemie bekämpfen? Darüber haben jetzt die Gesundheitsminister der G7-Staaten in Berlin beraten. Die IKK Südwest appelliert in diesem Zusammenhang an Bund und Länder, Pandemien ganzheitlich zu betrachten. Das bedeutet, auch die möglichen langfristigen Gesundheitsfolgen in den Vorbereitungen zur Pandemie-Bekämpfung mit einzubeziehen.

"Wir begrüßen das Vorgehen der Länder, sich mit den gemachten Erfahrungen künftig besser auf mögliche Pandemien vorzubereiten. Wir dürfen aber nicht außer Acht lassen, dass wir uns noch immer mitten in einer Pandemie mit Akut- und zunehmend Folgeerkrankten befinden. Hier müssen wir aktuell aufpassen, nicht nahtlos in eine Pandemie der chronisch Kranken überzugehen", so Prof. Dr. Jörg Loth, Vorstand der IKK Südwest.

Immer mehr Long-Covid-Erkrankte

Die regionale Krankenkasse bezieht sich dabei auch auf die zunehmenden Langzeiterkrankungen durch die Corona-Pandemie, das sogenannte Long- und Post-Covid-Syndrom. Nach einer Analyse der IKK Südwest unter ihren Versicherten entfielen im Jahr 2022 bisher rund 10 % aller langfristigen Krankschreibungen auf eine Covid-19- und Long-Covid-Erkrankung. Gleichermaßen ist nach derzeitigem Kenntnis- und Wissensstand davon auszugehen, dass rund 10 % aller mit Covid-19-Infizierten solche Long-Covid-Erkrankungen aufweisen. Bei aktuell bisher ca. 25 Mio. Infizierten in Deutschland resultieren daraus 2,5 Mio. Bürgerinnen und Bürger, denen eine besondere und wirkungsvolle Gesundheitsversorgung zuteil werden muss.

"Darin enthalten sind noch keine Dunkelziffern und auch nicht die gesundheitlichen Auswirkungen, die erst nach und nach, beispielsweise ausgelöst durch fehlende Bewegung und die oft enormen psychischen Belastungen, auf die Menschen und das gesamte Gesundheitssystem zukommen. Eine endgültige und ganzheitliche Strategie ist zu diesem Zeitpunkt also noch gar nicht möglich. Auch, weil viele Daten und damit aussagekräftige Erfahrungswerte zu den Langzeitfolgen noch gar nicht vorliegen."

Diese würden jedoch, so Loth, entscheidende Auskünfte darüber geben, wie Versorgungsmechanismen im Ernstfall zu organisieren und welche kurzfristigen Präventionsmaßnahmen zum dann langfristigen Gesundheitsschutz zu treffen sind.

Pressekontakt:

Mathias Gessner
Tel.: 06 81/38 76-1163
Fax: 06 81/38 76-2799


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