IKK Südwest|09.08.2024
PRESSEMITTEILUNG
Hautkrebszahlen steigen stark an
Saarbrücken (kkdp)·Egal, ob es jetzt ab in den Urlaub geht oder der Sommer zu Hause "auf Balkonien" verbracht wird - passend zur Urlaubszeit ist zumindest tageweise auch der lang ersehnte Sonnenschein da. Die Sonne birgt aber auch Gefahren, denn sie ist eine der Hauptursachen für Hautkrebserkrankungen. Gemeinsam mit Lisa Marie Albrecht, Dermatologin am Universitätsklinikum des Saarlandes, gibt die IKK Südwest wertvolle Tipps zum gesunden Umgang mit der Sonne und klärt über Risikofaktoren auf.
Immer mehr Menschen in Rheinland-Pfalz, in Hessen und im Saarland erkranken an Hautkrebs. Das zeigt eine aktuelle Analyse der IKK Südwest unter ihren Versicherten. Seit 2017 ist die Zahl der Hautkrebsfälle um rund 11 Prozent gestiegen. Laut Lisa Marie Albrecht, Dermatologin am Universitätsklinikum des Saarlandes, betrifft dies nachweislich vor allem junge Menschen.
"Die Anzahl an Hautkrebsdiagnosen nahm in den vergangenen Jahren stark zu. Eine Vielzahl der Hautkrebsfälle wird durch bessere Diagnostik immer früher erkannt, was glücklicherweise auch zu nachhaltigeren Behandlungserfolgen führt", erklärt Prof. Dr. Jörg Loth, Vorstand der IKK Südwest, zu den möglichen Ursachen der seit Jahren steigenden Neuerkrankungen bei Hautkrebs und führt weiter aus: "Nach wie vor gehen aber viele zu leichtsinnig mit der Sonneneinstrahlung und ihren Gefahren um. Das spiegelt sich natürlich ebenso in den Neuerkrankungen wider. Auch notwendige Hautarztbesuche und Check-Ups werden häufig aufgeschoben. Gerade bei kleinen Kindern und jungen Menschen ist eine frühzeitige Hautkrebsprävention wichtig, um später schwerwiegende Erkrankungen zu vermeiden."
Sonne ist Hauptrisikofaktor
Warum vor allem jüngere Menschen gefährdet sind, weiß die Dermatologin Lisa Marie Albrecht: "Durch den Klimawandel steigen die Temperaturen, was zu mehr Sonnenscheinstunden und intensiverer Sonneneinstrahlung führt. Die Menschen sind mehr im Freien und sind so einer höheren UV-Strahlung ausgesetzt. Weiterhin gibt es einen zunehmenden Trend zu Outdoor-Aktivitäten und Reisen in sonnige Regionen. Dies führt zu einer höheren UV-Exposition, die wiederum das Hautkrebsrisiko erhöht."
Selbstinspektion bei Veränderungen
Es gibt aber auch Fälle, in denen die Sonne und die genetische Vorbelastung keine Rolle spielen. "Wir haben Erkenntnisse darüber, dass oft Menschen mit einem dauerhaft stark geschwächten Immunsystem von weißem Hautkrebs betroffen sind. Oder auch, dass Frauen erkranken, die hormonelle Veränderungen nach einer Schwangerschaft erfahren haben. Hier ist insbesondere die Selbstinspektion wichtig. Verändert sich während oder nach der Schwangerschaft etwas an der Hautoberfläche, sollte sofort ein Dermatologe aufgesucht werden", erläutert die Hautexpertin.
Erst ab Lichtschutzfaktor 30 ist ein Schutz gegeben
Zwar sei das allgemeine Bewusstsein über die Notwendigkeit von Sonnenschutz grundsätzlich gestiegen, leider sei aber gerade bei Jugendlichen nach wie vor ein unzureichender Schutz festzustellen. "Für das Sonnenbaden im Urlaub, besonders in Ländern außerhalb Europas, empfehlen wir sogenannte Breitbandsonnenschutzmittel, welche sowohl vor UVA- als auch vor UVB-Strahlung schützen. Diese sollten je nach Hauttyp mindestens den Lichtschutzfaktor 30 haben sowie unbedingt wasserfest sein", betont Albrecht. Beim richtigen Eincremen gelte die Faustregel: Alle zwei Stunden nachcremen, insbesondere nach dem Schwimmen und Schwitzen.
Expertentipp: UV-Kleidung tragen
Besonders zu empfehlen beim Wandern, (Wasser-)Sport oder Spielen im Freien ist das Tragen von UV-Kleidung. "Gerade für kleine Kinder bietet UV-Kleidung einen sehr guten Schutz vor der Sonne. Bei der Höhe des Lichtschutzfaktors gilt immer noch: Je heller die Haut, desto höher sollte der Lichtschutzfaktor sein", so Albrecht.
Vitamin D-Zufuhr auch im Schatten
Das Sonnenbaden gehört für viele zum Urlaub dazu. In Maßen ist es durch die Regulierung des Vitamin D-Haushalts für den Körper gesund. Wichtig dabei ist: kurze Sonneneinstrahlungen, Sonnenschutzmittel und das Meiden der Mittagssonne. Die Hautärztin hat auch noch einen entscheidenden Hinweis zum Aufenthalt im Schatten: "Was viele nicht wissen, im Schatten und bei bewölktem Himmel kann der Körper auch eine gewisse Menge an Vitamin D produzieren. Ebenso kann die Haut im Schatten gebräunt werden."
IKK Südwest unterstützt jährliches Hautkrebsscreening
Die IKK Südwest bietet ihren Versicherten zahlreiche Möglichkeiten zur Hautkrebs-Vorsorge an. IKK-Versicherte ab 35 Jahren haben, auch ohne Vorbelastungen, alle zwei Jahre Anspruch auf ein sogenanntes Hautscreening. Dadurch können mögliche Risiken schnell erkannt werden. "Wir appellieren deshalb an unsere Versicherten, unser Angebot zur Prävention unbedingt zu nutzen", empfiehlt Prof. Loth abschließend. Mehr Informationen zur Hautkrebsvorsorge der IKK Südwest.
Hintergrund
UV-Strahlen (ultraviolette Strahlen) sind elektromagnetische Strahlen, die von der Sonne erzeugt werden. Man unterscheidet zwischen UV-A und UV-B-Strahlen. Insgesamt sind beide Arten von UV-Strahlung schädlich, aber auf unterschiedliche Weise. UV-A-Strahlen dringen tiefer in die Haut ein und führen vor allem zu vorzeitiger Hautalterung. Ebenso erhöhen sie das Risiko für Hautkrebs, insbesondere wenn die Exposition langfristig und intensiv ist. UV-B-Strahlen dringen hingegen nur in die Oberhaut ein und sind hauptverantwortlich für Sonnenbrand. Sie haben somit ein höheres Potential direkten DNA-Schaden zu verursachen, was das Risiko für Hautkrebs erhöht.
Immer mehr Menschen in Rheinland-Pfalz, in Hessen und im Saarland erkranken an Hautkrebs. Das zeigt eine aktuelle Analyse der IKK Südwest unter ihren Versicherten. Seit 2017 ist die Zahl der Hautkrebsfälle um rund 11 Prozent gestiegen. Laut Lisa Marie Albrecht, Dermatologin am Universitätsklinikum des Saarlandes, betrifft dies nachweislich vor allem junge Menschen.
"Die Anzahl an Hautkrebsdiagnosen nahm in den vergangenen Jahren stark zu. Eine Vielzahl der Hautkrebsfälle wird durch bessere Diagnostik immer früher erkannt, was glücklicherweise auch zu nachhaltigeren Behandlungserfolgen führt", erklärt Prof. Dr. Jörg Loth, Vorstand der IKK Südwest, zu den möglichen Ursachen der seit Jahren steigenden Neuerkrankungen bei Hautkrebs und führt weiter aus: "Nach wie vor gehen aber viele zu leichtsinnig mit der Sonneneinstrahlung und ihren Gefahren um. Das spiegelt sich natürlich ebenso in den Neuerkrankungen wider. Auch notwendige Hautarztbesuche und Check-Ups werden häufig aufgeschoben. Gerade bei kleinen Kindern und jungen Menschen ist eine frühzeitige Hautkrebsprävention wichtig, um später schwerwiegende Erkrankungen zu vermeiden."
Sonne ist Hauptrisikofaktor
Warum vor allem jüngere Menschen gefährdet sind, weiß die Dermatologin Lisa Marie Albrecht: "Durch den Klimawandel steigen die Temperaturen, was zu mehr Sonnenscheinstunden und intensiverer Sonneneinstrahlung führt. Die Menschen sind mehr im Freien und sind so einer höheren UV-Strahlung ausgesetzt. Weiterhin gibt es einen zunehmenden Trend zu Outdoor-Aktivitäten und Reisen in sonnige Regionen. Dies führt zu einer höheren UV-Exposition, die wiederum das Hautkrebsrisiko erhöht."
Selbstinspektion bei Veränderungen
Es gibt aber auch Fälle, in denen die Sonne und die genetische Vorbelastung keine Rolle spielen. "Wir haben Erkenntnisse darüber, dass oft Menschen mit einem dauerhaft stark geschwächten Immunsystem von weißem Hautkrebs betroffen sind. Oder auch, dass Frauen erkranken, die hormonelle Veränderungen nach einer Schwangerschaft erfahren haben. Hier ist insbesondere die Selbstinspektion wichtig. Verändert sich während oder nach der Schwangerschaft etwas an der Hautoberfläche, sollte sofort ein Dermatologe aufgesucht werden", erläutert die Hautexpertin.
Erst ab Lichtschutzfaktor 30 ist ein Schutz gegeben
Zwar sei das allgemeine Bewusstsein über die Notwendigkeit von Sonnenschutz grundsätzlich gestiegen, leider sei aber gerade bei Jugendlichen nach wie vor ein unzureichender Schutz festzustellen. "Für das Sonnenbaden im Urlaub, besonders in Ländern außerhalb Europas, empfehlen wir sogenannte Breitbandsonnenschutzmittel, welche sowohl vor UVA- als auch vor UVB-Strahlung schützen. Diese sollten je nach Hauttyp mindestens den Lichtschutzfaktor 30 haben sowie unbedingt wasserfest sein", betont Albrecht. Beim richtigen Eincremen gelte die Faustregel: Alle zwei Stunden nachcremen, insbesondere nach dem Schwimmen und Schwitzen.
Expertentipp: UV-Kleidung tragen
Besonders zu empfehlen beim Wandern, (Wasser-)Sport oder Spielen im Freien ist das Tragen von UV-Kleidung. "Gerade für kleine Kinder bietet UV-Kleidung einen sehr guten Schutz vor der Sonne. Bei der Höhe des Lichtschutzfaktors gilt immer noch: Je heller die Haut, desto höher sollte der Lichtschutzfaktor sein", so Albrecht.
Vitamin D-Zufuhr auch im Schatten
Das Sonnenbaden gehört für viele zum Urlaub dazu. In Maßen ist es durch die Regulierung des Vitamin D-Haushalts für den Körper gesund. Wichtig dabei ist: kurze Sonneneinstrahlungen, Sonnenschutzmittel und das Meiden der Mittagssonne. Die Hautärztin hat auch noch einen entscheidenden Hinweis zum Aufenthalt im Schatten: "Was viele nicht wissen, im Schatten und bei bewölktem Himmel kann der Körper auch eine gewisse Menge an Vitamin D produzieren. Ebenso kann die Haut im Schatten gebräunt werden."
IKK Südwest unterstützt jährliches Hautkrebsscreening
Die IKK Südwest bietet ihren Versicherten zahlreiche Möglichkeiten zur Hautkrebs-Vorsorge an. IKK-Versicherte ab 35 Jahren haben, auch ohne Vorbelastungen, alle zwei Jahre Anspruch auf ein sogenanntes Hautscreening. Dadurch können mögliche Risiken schnell erkannt werden. "Wir appellieren deshalb an unsere Versicherten, unser Angebot zur Prävention unbedingt zu nutzen", empfiehlt Prof. Loth abschließend. Mehr Informationen zur Hautkrebsvorsorge der IKK Südwest.
Hintergrund
UV-Strahlen (ultraviolette Strahlen) sind elektromagnetische Strahlen, die von der Sonne erzeugt werden. Man unterscheidet zwischen UV-A und UV-B-Strahlen. Insgesamt sind beide Arten von UV-Strahlung schädlich, aber auf unterschiedliche Weise. UV-A-Strahlen dringen tiefer in die Haut ein und führen vor allem zu vorzeitiger Hautalterung. Ebenso erhöhen sie das Risiko für Hautkrebs, insbesondere wenn die Exposition langfristig und intensiv ist. UV-B-Strahlen dringen hingegen nur in die Oberhaut ein und sind hauptverantwortlich für Sonnenbrand. Sie haben somit ein höheres Potential direkten DNA-Schaden zu verursachen, was das Risiko für Hautkrebs erhöht.
Pressekontakt:
Mathias Gessner
Pressesprecher
Tel.: 06 81/38 76-1163
Fax: 06 81/38 76-2799