DAK-Gesundheit|19.09.2022

PRESSEMITTEILUNG

Pflege soll Top-Thema für künftige Landesregierung in Niedersachsen werden

Hamburg (kkdp)·19.09.2022

DAK-Umfrage vor der Landtagswahl am 9. Oktober
Schlechte Noten für die Versorgung älterer und pflegebedürftiger Menschen in Niedersachsen
DAK-Landeschef Vennekold fordert Entlastung der Pflegebedürftigen

Pflege soll nach der Landtagswahl in Niedersachsen am 9. Oktober ein Top-Thema werden. Vier von zehn Befragten sehen in einer guten Versorgung älterer und pflegebedürftiger Menschen die w ichtigste gesundheitspolitische Aufgabe der künftigen Landesregierung. Die Niedersachsen bewerten die aktuelle Versorgung in der Pflege deutlich schlechter (Note: 3,5) als beispielsweise die hausärztliche Versorgung (2,5). Das zeigt eine aktuelle Forsa-Umfrage im Auftrag der DAK-Gesundheit. DAK-Landeschef Dirk Vennekold fordert, die Landesregierung solle die Investitionskosten in den Pflegeheimen übernehmen, um pflegebedürftige Menschen deutlich zu entlasten.

In der repräsentativen Umfrage sehen 40 Prozent der Befragten die Pflege als wichtigstes gesundheitspolitisches Aufgabenfeld der künftigen Landesregierung. Dagegen werden die Herausforderungen in der fachärztlichen Versorgung (26 Prozent), der hausärztlichen Versorgung (15 Prozent), und in den Krankenhäusern (13 Prozent) als deutlich geringer eingeschätzt. Als besonders gravierend bewertet die Mehrheit der Befragten den Personalmangel im Gesundheitswesen. Eine bessere personelle Ausstattung halten 94 Prozent für eine dringende oder sehr dringende Aufgabe der künftigen Landesregierung. Dabei wird der Mangel an Pflegekräften in Heimen (35 Prozent) und Kliniken (39 Prozent) wesentlich häufiger genannt als der Mangel an Ärztinnen und Ärzten in Krankenhäusern (4 Prozent) und Praxen (15 Prozent). Sehr wichtig ist den Befragten auch die Begrenzung der Kosten für Pflegebedürftige und ihre Angehörigen: 80 Prozent sehen darin eine dringende oder sehr dringende Aufgabe der künftigen Landesregierung.

"Unsere Umfrage zeigt, dass die Politik auch in diesen krisenhaften Zeiten die Pflege nicht vergessen darf", sagt Dirk Vennekold, Leiter der DAK-Landesvertretung in Niedersachsen. "Die steigenden Kosten bereiten Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen große Sorgen. Nach der Wahl sollte sich die neue Landesregierung zügig dazu verpflichten, die Investitionskosten in den Pflegeheimen zu übernehmen. Das ist eine Frage staatlicher Fürsorge und nichts, womit man dauerhaft die Pflegebedürftigen belastet darf." Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeheimen würden dadurch monatlich um rund 500 Euro entlastet.

Pflegepolitik erhält nur Durchschnittsnote 3,5

Laut DAK-Umfrage bewerten 44 Prozent der Menschen die Gesundheitsversorgung in Niedersachsen mit "gut" oder "sehr gut". 32 Prozent bewerten sie mit "befriedigend", ein Fünftel mit "ausreichend" oder schlechter - Notenschnitt 2,8. Am besten bewertet wird die hausärztliche Versorgung mit der Durchschnittsnote 2,5, gefolgt von der Klinik-Versorgung (Note: 2,9) und der fachärztlichen Versorgung (3,3). Am schlechtesten schneidet der Pflegebereich mit einer Durchschnittsnote von 3,5 ab.

Bei den Ergebnissen zeigen sich klare Unterschiede zwischen Stadt und Land: Die Versorgung durch Haus- und Facharztpraxen beispielsweise wird in Städten deutlich besser eingeschätzt als in ländlichen Gebieten. Die Pflege halten 36 Prozent der Landbevölkerung für die größte gesundheitspolitische Aufgabe der künftigen Landesregierung, in den Großstädten Niedersachsens sind es 53 Prozent. In Bezug auf die stationäre Versorgung in Krankenhäusern gibt es dagegen keine erheblichen Unterschiede zwischen Stadt und Land.

Die repräsentative Bevölkerungsbefragung zur Gesundheitspolitik in Niedersachsen erfolgte durch das Forsa-Institut. Im Auftrag der Krankenkasse DAK-Gesundheit wurden vom 1. September bis 8. September 2022 insgesamt 1.002 Personen aus Niedersachsen befragt.

Pressekontakt:

Jörg Bodanowitz
Chef-Pressesprecher
040 2396 1409
presse@dak.de


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