AOK-Bundesverband eGbR|11.04.2024

STATEMENT

Zur Kritik der Leistungserbringer
Gemeinsame Verantwortung und Lösungen statt einfach nur mehr Geld

Berlin (kkdp)·Auf die heutige Pressekonferenz der Verbände DKG, KBV, KZBV sowie ABDA reagiert die Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes, Dr. Carola Reimann:

"Krankenhäuser in Not, Rettet-die-Praxen, ZeroPayDay, Auf der Intensivstation, Alarmstufe Rot... Die Verbände DKG, KBV, KZBV und ABDA haben zuletzt immer wieder schrille Töne angestimmt. Heute wurde mit Blick auf die Gesamtverantwortung an den Bundesgesundheitsminister Lauterbach appelliert, das Fachwissen sowohl der Leistungserbringenden als auch der Krankenkassen bei der Reformumsetzung stärker zu nutzen. Dabei wurden weniger starre zentralistische Vorgaben aus Berlin, stattdessen flexible Lösungen vor Ort gefordert.

Darin stimmen wir mit den Leistungserbringern überein. Wer nachhaltige Reformerfolge erzielen will und die Bevölkerung dabei mitnehmen möchte, muss Expertise und regionale Kompetenz ernstnehmen.

Allerdings, wenn Krankenhäuser, Arztpraxen und Apotheken unter Versorgungslasten zunehmend ächzen, dann nicht wegen fehlender finanzieller Ressourcen. Die Probleme sind hausgemacht. Gesetzliche Krankenversicherung und deutsches Gesundheitswesen leiden vor allem an veralteten Strukturen, hierarchischen Arbeitsweisen und verschleppten Reformen.

Wir alle, also Leistungserbringer, Krankenkassen und Politik, brauchen schleunigst wieder ein gemeinsames Lage- und Zielbild. Das heißt zunächst, a) rhetorisch wieder abzurüsten und die Kirche im Dorf zu lassen. Das bedeutet außerdem, b) nicht die Augen zu verschließen vor ökonomischen Tatsachen wie z. B. begrenzten Budgets. Und schließlich heißt das, c) dass wir eine gemeinsame Lösungs- und Entlastungsperspektive entwickeln, die sowohl finanzielle als auch personelle Ressourcen schont: effizienter Mitteleinsatz, Spezialisierung und Konzentration der Klinikstandorte, sektorenunabhängige Versorgungslösungen vor Ort, Entbürokratisierung, weg von der Arztzentrierung - das sind Stichwörter für einen tragfähigen gemeinsamen Nenner in der Zukunft."


Anm. der Redaktion: Der Titel wurde redaktionell ergänzt (original: "Gemeinsame Verantwortung und Lösungen statt einfach nur mehr Geld").

Pressekontakt:

AOK-Bundesverband
Kai Behrens, Pressesprecher
Tel. 030 34646-2309
Mobil 0152 015 630 42
presse@bv.aok.de


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