KVdS wird teurer

Ab Oktober steigen die Beiträge zur Krankenversicherung der Studenten

12.09.2024·Durch die Anhebung der BAföG-Sätze steigen ab 01.10.2024 für Studierende auch die Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung. Hinzu kommen mögliche kassenindividuelle Anhebungen der Beitragssätze.

Für Studierende, die in der Krankenversicherung der Studenten (KVdS) pflichtversichert sind, wird der Versicherungsschutz ab dem kommenden Semester teurer. Hintergrund ist die Anhebung des BAföG-Höchstsatzes von 812,00 Euro auf 855,00 Euro ab Oktober 2024. Der BAföG-Höchstsatz ist Grundlage für die Berechnung der Beiträge zur KVdS.

Angewendet wird auf den BAföG-Höchstsatz ein reduzierter Beitragssatz. Er beträgt für Studierende in der Krankenversicherung 70 Prozent des durchschnittlichen allgemeinen Beitragssatzes (Stand 2024: 14,6 Prozent, für Studenten also 10,22 Prozent) zzgl. des (vollen) kassenindividuellen Zusatzbeitragssatzes. In der Pflegeversicherung gilt der reguläre Beitragssatz (2024: 3,4 Prozent) - ggf. zuzüglich des Malus von 0,6 Prozentpunkten für Kinderlose ab 23 Jahren (mehr Infos hierzu unter "Links zum Thema").

Ohne den kassenindividuellen Zusatzbeitragssatz und ohne Malusbeitrag in der Pflegeversicherung ergibt sich hieraus bereits ein Mehrbeitrag von 5,85 Euro pro Monat bzw. 35,10 Euro pro Semester. Mit Malusbeitrag und einem Zusatzbeitragssatz von 2,0 Prozent ergibt sich ein Mehrbeitrag von 9,41 Euro pro Monat bzw. 56,46 Euro pro Semester.

Beispiele für den KVdS-Beitrag pro Monat

NEU - ab Oktober 2024
Pflegeversicherung: 29,07 Euro bzw. 34,20 Euro für Kinderlose ab 23 Jahren
Krankenversicherung: 87,38 Euro zzgl. des Zusatzbeitrags der gewählten Krankenkasse (z. B. 17,10 Euro bei einem Zusatzbeitragssatz von 2,0 Prozent).

Bis 30. September 2024
Pflegeversicherung: 27,61 Euro bzw. 32,48 Euro für Kinderlose ab 23 Jahren
Krankenversicherung: 82,99 Euro zzgl. des Zusatzbeitrags der gewählten Krankenkasse (z. B. 13,80 Euro bei einem Zusatzbeitragssatz von 1,7 Prozent).

Weitere Beitragssteigerungen wahrscheinlich

Unterjährig haben bereits 23 der aktuell 95 Krankenkassen ihren individuellen Zusatzbeitragssatz anheben müssen. Aufgrund der angespannten Finanzlage in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) ist von weiteren Beitragsanhebungen auszugehen. Schon jetzt rechnen mehrere Kassenverbände mit einem Beitragsmehrbedarf zum Jahreswechsel 2025 von mindestens 0,6 Beitragspunkten.


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