vivida bkk|25.06.2024

PRESSEMITTEILUNG

GKV-Tag zur Krankenhausversorgung: Reform darf nicht zur Kostenfalle für Beitragszahlende werden!

Villingen-Schwenningen (kkdp)·Siegfried Gänsler betont Notwendigkeit der Krankenhausreform, sieht aber Nachbesserungsbedarf bei der Finanzierung.

Anlässlich des zweiten gemeinsamen GKV-Tages fordert die vivida bkk zusammen mit allen anderen gesetzlichen Krankenkassen eine Krankenhausreform, die ihren Namen auch verdient. Denn der vorliegende Gesetzentwurf, der übermorgen im Bundestag erstmals beraten wird, wird so nicht zu einer besseren und effizienteren Versorgung der Patientinnen und Patienten führen.

Zur geplanten Krankenhausreform äußert sich Siegfried Gänsler, Vorstand der vivida bkk, wie folgt:

"Die Krankenhausversorgung ist der größte Kostenblock bei den Leistungsausgaben. 2023 wurden GKV-weit rund 94 Milliarden Euro für Behandlungen im Krankenhaus ausgegeben - eine Steigerung um 5,7 % gegenüber dem Vorjahr. Auch bei der vivida bkk waren im letzten Jahr die Kosten des stationären Bereiches mit Abstand der größte Ausgabenposten. Durchschnittlich gaben wir jeden Tag über eine Million Euro für Krankenhausbehandlungen aus. Obwohl die Zahlungen an die Krankenhäuser Jahr für Jahr neue Rekordsummen erreichen, sind viele Träger in wirtschaftlicher Not. Das Hauptproblem ist nach wie vor, dass die Bundesländer ihrer gesetzlichen Verpflichtung zur Investitionskostenfinanzierung seit Jahren nicht ausreichend nachkommen. Die jetzt geplante Reform beseitigt die Schieflage bei der Krankenhausfinanzierung keinesfalls, sondern verschärft die einseitige Belastung der Beitragszahlenden weiter. Geplante Maßnahmen wie die Finanzierung des Transformationsfonds, die vollständige Tarifrefinanzierung sowie die Einschränkung der Krankenhausabrechnungsprüfung bedeuten für Versicherte und Arbeitgeber Mehrkosten in Milliardenhöhe. Ja, wir brauchen dringend eine Krankenhausreform! Aber dieses Großprojekt muss gemeinsam mit Bund, Ländern und privater Krankenversicherung finanziert werden! Wir brauchen eine Krankenhauslandschaft, die sich am tatsächlichen Bedarf der Menschen orientiert, auf Spezialisierung setzt und damit die Versorgungsqualität sichert. Nur wenn eine faire Finanzierung sowie eine bedarfsgerechte und gute Versorgung Hand in Hand gehen, wird die Reform erfolgreich sein!"

#GKVTag:

Die 95 gesetzlichen Krankenkassen haben ein gemeinsames Ziel: die gesundheitliche Absicherung ihrer über 73 Millionen Versicherten. Sie setzen sich dafür ein, dass die Beiträge ihre Versicherten und deren Arbeitgebenden für eine hochwertige und zugleich wirtschaftliche Versorgung eingesetzt werden - und dass Ausgaben für Gesundheit fair verteilt werden. Alle gesetzlichen Krankenkassen stehen aus Überzeugung hinter einem Solidarsystem, das heute 90 Prozent der Bevölkerung absichert - unabhängig von Alter, Einkommen oder Krankheitsrisiko. Es gilt, den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken, statt zu spalten. Es gilt, ein insgesamt gut funktionierendes Gesundheitssystem weiterzuentwickeln, statt es kaputtzureden. Einmal im Quartal weisen die Krankenkassen gemeinsam auf zentrale Anliegen der gesetzlichen Krankenversicherung und ihrer Versicherten hin.

Pressekontakt:

Tobias Sentz
Leiter Kommunikation
Telefon: 07720 9727-11510


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