hkk Krankenkasse|21.06.2023

PRESSEMITTEILUNG

Geschäftsbericht 2022: Wachstum auf Rekordniveau

Bremen (kkdp)·Ende 2022 erstmals mehr als 900.000 Versicherte / Beitragsvorteil bleibt erhalten / hkk fordert digitalen Durchbruch im Gesundheitswesen

Die hkk Krankenkasse (Handelskrankenkasse) veröffentlichte am Dienstag ihren Geschäftsbericht (www.hkk.de/geschaeftsbericht) für das Jahr 2022. Im vergangenen Jahr konnte die hkk erneut ein zweistelliges prozentuales Wachstum verzeichnen und überschritt Ende des Jahres erstmals die Schwelle von 900.000 Versicherten. Dieses Wachstum wurde maßgeblich durch das unverändert attraktive Preis-Leistungs-Verhältnis der hkk beeinflusst: herausragende Leistungen und Services zu einem besonders günstigen Beitragssatz.

Beitragsvorteil bleibt erhalten

Mit einem Beitragssatz von aktuell 15,58 Prozent (inklusive 0,98 Prozent Zusatzbeitrag) zählt die hkk bereits zum neunten Mal in Folge zu den günstigsten bundesweit wählbaren Krankenkassen. Im Vergleich zu einer teuren Krankenkasse können hkk-Mitglieder je nach Verdiensthöhe bis zu 245 Euro pro Jahr einsparen. "Auch in den nächsten Jahren wird der Beitragssatz der hkk überdurchschnittlich attraktiv bleiben", so Michael Lempe, Vorstand der hkk.

Jahresergebnis 2022

Ein Grund hierfür liegt in der langfristigen Finanzstärke der hkk: So hat die hkk im Geschäftsjahr 2022 einen Überschuss von 30,3 Millionen Euro erwirtschaftet. Die Einnahmen betrugen rund 2,58 Milliarden Euro - dies entspricht einem Anstieg von 6,3 Prozent je Versicherten gegenüber dem Vorjahr. Die Ausgaben lagen bei 2,55 Milliarden Euro und sind gegenüber dem Vorjahr nur deswegen um 4,6 Prozent je Versicherten gesunken, weil den Krankenkassen 2021 von der Bundesregierung eine außergewöhnliche Vermögensabführung auferlegt worden war.

Das Finanzvolumen der hkk insgesamt stieg auf rund 3,3 Milliarden Euro - davon rund 2,58 Milliarden Euro für die Kranken- und 731 Millionen Euro für die Pflegeversicherung.

Leistungsausgaben 2022

Die Leistungsausgaben lagen 2022 bei 2,45 Milliarden Euro - dies entspricht einem absoluten Anstieg um 327 Millionen Euro - und hatten damit einen Anteil von 96,2 Prozent an den Gesamtausgaben. Insgesamt sind die Leistungsausgaben um durchschnittlich 4,2 Prozent je Versicherten gestiegen. Größter Kostenfaktor waren - wie im Jahr zuvor - die Krankenhausbehandlungen, welche um 5,3 Prozent je Versicherten wuchsen. Auch die Aufwendungen für Arzneimittel erhöhten sich um insgesamt 3,3 Prozent je Versicherten. "Dies liegt zum einen an hochpreisigen Marktneueinführungen für Arzneimittel - insbesondere in der Krebstherapie", erklärt Dr. Cornelius Erbe, Bereichsleiter Versorgungsmanagement. "Aber auch an den insgesamt gestiegenen Verordnungsmengen."

Die Kosten für zahnärztliche Behandlungen stiegen unter anderem wegen einer vermehrten Inanspruchnahme und einer geänderten Parodontose-Richtlinie um 2,1 Prozent je Versicherten. Im Bereich Zahnersatz sind die Kosten trotz höherer Honorarabschlüsse um 4,1 Prozent je Versicherten gesunken.

Wachstum 2022/2023 - erstmals mehr als 900.000 Versicherte

Noch nie hatte die hkk so viele Versicherte: 2022 kletterte die Zahl um 10,8 % im Vergleich zum Vorjahr auf durchschnittlich 888.000 Versicherte. Aktuell versichert die hkk deutschlandweit mehr als 910.000 Menschen (Stand Juni 2023). Damit hat sich die Versichertenzahl innerhalb von rund 10 Jahren nahezu verdreifacht. Die Zahl der beitragszahlenden Mitglieder stieg 2022 auf 694.565 Personen im Jahresdurchschnitt. Mit einem Durchschnittsalter von 40,31 Jahren waren die hkk-Versicherten auch 2022 deutlich jünger als im Branchendurchschnitt (44,73 Jahre).

Mehr Mitarbeiter - weniger Verwaltungskosten

Erneut konnte die hkk ihr Personal ausbauen: 2022 schuf die hkk 78 zusätzliche sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze und erhöhte die Zahl der Auszubildenden auf insgesamt 53. Diese werden nach ihrer erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung im Regelfall übernommen.

Die niedrigen hkk-Verwaltungskosten sanken nochmals deutlich auf 88,50 Euro je Versicherten (2021: 98,05 Euro). Sie lagen 2022 um 47 Prozent unter dem Durchschnitt der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV): Insgesamt hat die hkk rund 80 Euro je Versicherten weniger ausgegeben als eine durchschnittliche Krankenkasse. Bezogen auf die Größe der hkk entspricht dies einem Kostenvorteil von mehr als 70 Millionen Euro. Bei der hkk machten die Verwaltungskosten nur 3,1 Prozent der Gesamtausgaben aus.

Gesundheitspolitik: Nachhaltige Finanzierung der GKV erforderlich

Die Schließung der Finanzierungslücke der gesetzlichen Krankenkassen für das laufende Jahr 2023 war nur durch Beitragserhöhungen bei vielen Krankenkassen, das GKV-Finanzstabilisierungsgesetz und eine erneute Zwangsabführung von 2,5 Milliarden Euro möglich, die solide wirtschaftende Krankenkassen wie die hkk zu leisten hatten. "Um in den nächsten Jahren ein Hangeln von einer Finanzierungslücke zur nächsten zu vermeiden, sind umfassende Veränderungen auf der Einnahmen- und der Ausgabenseite des GKV-Systems nötig" sagt hkk-Vorstand Michael Lempe und führt weiter aus:

"Ein pragmatisches Vorgehen auf der Einnahmenseite könnte darin bestehen, den gesetzlichen Krankenkassen endlich kostendeckende Beiträge für die Empfänger*innen des Bürgergeldes zu überweisen. Derzeit decken die staatlichen Beitragszahlungen nur etwa ein Drittel der tatsächlichen Kosten ab. Dies würde rund zehn Milliarden Euro Mehreinnahmen für die GKV pro Jahr bedeuten." Außerdem müsste der Staat den Bundeszuschuss für die von den Kassen erbrachten versicherungsfremden Leistungen an die Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts oder an die Ausgabenentwicklung der Krankenkassen koppeln.

Kosteneinsparungen bei Krankenhausleistungen und Arzneimitteln

Die hkk begrüßt die Anfang 2023 gestartete Initiative des Bundesministeriums für Gesundheit zur umfassenden Neustrukturierung der Krankenhauslandschaft. Denn durch strukturelle Veränderungen im Krankenhaus- und Arzneimittelbereich wären erhebliche Verbesserungen der Qualität bei gleichzeitiger Senkung der Ausgaben möglich.

Doch müssten Bund und Länder dafür unter anderem die veralteten Strukturen der Krankenhauslandschaft modernisieren. "Hier besteht die Gefahr, dass in den laufenden Gesprächen des Bundes und der 16 Länder keine einheitliche Planungssystematik erreicht werden kann. Daher plädieren wir dafür, dass zusätzliche Gelder für den Wandlungsprozess des stationären Sektors erst dann fließen dürfen, wenn ein einheitliches und mit allen beteiligten Akteuren abgestimmtes Vorgehen sichergestellt ist", macht Michael Lempe deutlich.

Neben den im Krankenhausbereich sicherlich erst mittelfristig erzielbaren Einsparungen könnte die Einführung eines ermäßigten Mehrwertsteuersatzes für Arznei- und Hilfsmittel - der schon in anderen EU-Ländern üblich ist - eine kurzfristige Kostenreduzierung von mehr als 5 Mrd. Euro zur Reduzierung der auf 3,5 bis 7 Mrd. Euro geschätzten Finanzlücke in 2024 beitragen und damit den Zusatzbeitragserhöhungsbedarf der Krankenkassen maßgeblich reduzieren.

Durchbruch in der Digitalisierung nötig

Die Pandemie hat zwar die Entwicklung der Digitalisierung im Gesundheitswesen beschleunigt, dennoch hinkt Deutschland in diesem Bereich im Vergleich zu anderen europäischen Ländern weiterhin um Jahrzehnte hinterher. Die Nutzung der seit 2021 verfügbaren elektronischen Patientenakten (ePA) bleibt beispielsweise weit hinter den Anforderungen zurück. Daher begrüßt die hkk alle staatlichen Bemühungen, die Digitalisierung des Gesundheitswesens zu beschleunigen. Insbesondere die für alle Versicherten ab 2024 vorgesehenen digitalen Identitäten, die ePA und das elektronische Rezept können hier zu einem Durchbruch verhelfen. "Selbstverständlich muss der Nutzen digitaler Gesundheitsanwendungen in einem ausgewogenen Verhältnis zu berechtigten Datenschutzanforderungen stehen", so Lempe. "EU-Länder, in denen die europäische Datenschutz-Grundverordnung gleichermaßen gilt und die bereits weiter sind, können uns dabei als Vorbild dienen."

Pressekontakt:

Holm Ay, Pressesprecher
Tel.: 0421 3655-1000
E-Mail: presse@hkk.de


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