Techniker Krankenkasse|09.03.2023

PRESSEMITTEILUNG

TK-Chef Baas zur Digitalstrategie des Bundesgesundheitsministeriums

Bremen (kkdp)·Heute hat das Bundesgesundheitsministerium eine Digitalisierungsstrategie für Gesundheit und Pflege vorgelegt. Dr. Jens Baas, Vorstandsvorsitzender der Techniker Krankenkasse, kommentiert die Pläne des Ministeriums:

"Die Digitalstrategie ist ein wichtiger Push für die elektronische Patientenakte und das E-Rezept. Entscheidend ist, dass die Änderungen nicht nur auf dem Papier gut klingen, sondern auch zügig Einzug in den Praxisalltag finden. Wir brauchen dringend eine schnelle Umsetzung."

"Wir haben seit zwei Jahren eine elektronische Patientenakte, die kaum genutzt wird. Die Opt-Out-Regelung allein wird die Nutzung in den Arztpraxen nicht steigern. Die Akte darf kein stummer Begleiter im Hintergrund sein, sondern muss aktiv von Ärzten und Patienten genutzt werden. Dafür muss sie technisch einfach zu bedienen sein und vor allem bei jedem Arztbesuch automatisch befüllt werden, damit sie immer aktuell ist."

"Die Pandemie hat gezeigt, wie wichtig Echtzeitdaten und die Auswertung von Informationen für die Gesundheit sind. Derzeit befinden wir uns in einem Daten-Dilemma. Ein richtiger Schritt, dass die Digitalstrategie hier ansetzt. Bislang bekommen wir die Informationen, die wir auswerten dürfen oft erst mit einem halben Jahr Verzögerung. Vorliegende Daten dürfen nicht ausgewertet werden, obwohl daraus wichtige Erkenntnisse für Forschung und Versorgung gezogen werden könnten. Patientinnen und Patienten müssen ein Recht darauf haben, dass ihre Daten für ihre Gesundheit genutzt werden."

"Entscheidend für den Erfolg der elektronischen Patientenakte ist, dass sie für Ärzte und Patienten einen spürbaren Nutzen bringt. Sie wird nur Einzug in den Praxisalltag finden, wenn die Akte nicht leer bleibt. Ärzte müssen dazu verpflichtet werden, Behandlungsdaten in die Akte einzustellen. Die Akte kommt erst zum Fliegen, wenn sie fester Bestandteil jedes Arztbesuchs ist."

"Die Patientenakte und das E-Rezept werden erst in der breiten Bevölkerung ankommen, wenn sie einfach in der Handhabung sind. Hier spielt vor allem der erste Schritt, die Anmeldung, eine entscheidende Rolle. Dieser Prozess ist aktuell viel zu kompliziert. Wir brauchen hier dringend komfortable Lösungen für Patientinnen und Patienten, wie sie es auch von anderen Apps gewohnt sind."

Pressekontakt:

Silvia Wirth
silvia.wirth@tk.de
040 - 69 09-18 37


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