Medizinischer Dienst Bund|15.02.2024

PRESSEMITTEILUNG

Maßnahmen für Patientensicherheit stärken

Essen (kkdp)·Zur Initiative "mehr-Patientensicherheit.de" erklärt Dr. Stefan Gronemeyer, Vorstandsvorsitzender des Medizinischen Dienstes Bund:

"Der Medizinische Dienst Bund begrüßt die Initiative für mehr Patientensicherheit und die Schaffung eines CIRS-Berichtssystems für Patientinnen und Patienten. Patientinnen und Patienten können dort proaktiv und unkompliziert wichtige Hinweise geben, die für die Verbesserung der Patientensicherheit genutzt werden können. Positiv ist auch, dass mit dem neuen Angebot mehr Transparenz zur Patientensicherheit geschaffen wird.

Für die Krankenhäuser und Praxen sollte - unabhängig von dem heute vorgestellten Portal - eine anonyme und sanktionsfreie Meldepflicht für schwerwiegende Schadensereignisse wie zum Beispiel Seiten- oder Medikamentenverwechslungen (sogenannte Never Events) eingeführt werden. Ziel dabei ist es, aus den Fehlern systematisch Präventionsmaßnahmen abzuleiten. Das wäre ein weiterer wichtiger Schritt zur Verbesserung der Patientensicherheit."

Hintergrund
Never Events sind vermeidbare unerwünschte Ereignisse, die zu besonders schwerwiegenden Schäden bei Patientinnen und Patienten führen können. Dazu gehören zum Beispiel Patienten- und Seitenverwechslungen, Medikationsfehler oder zurückgebliebene Fremdkörper nach Operationen. Solche Ereignisse sind selten - sie tauchen aber jedes Jahr in der Begutachtungsstatistik des Medizinischen Dienstes auf. Diese Ereignisse sind für das Umsetzen und Bewerten von Sicherheitsmaßnahmen von großer Bedeutung. Denn sie zeigen, wo Risiken im Versorgungsprozess bestehen und welche Sicherheitsvorkehrungen zu verbessern sind. Die Meldung solcher Ereignisse werden in anderen Ländern bereits für die Prävention erfolgreich genutzt.

Die Medizinischen Dienste begutachten bundesweit jedes Jahr über 13.000 Behandlungsfehlervorwürfe von Patientinnen und Patienten im Auftrag der gesetzlichen Krankenkassen. Mit den Sachverständigengutachten erhalten die Betroffenen Gewissheit darüber, ob ein Behandlungsfehler Ursache eines erlittenen Schadens war oder ob eine Komplikation diesen verursacht hat. Die Begutachtungsergebnisse werden jedes Jahr vom Medizinischen Dienst Bund veröffentlicht.

Pressekontakt:

Michaela Gehms
Pressesprecherin
Tel: +49 201 8327-115
Mobil: 0172 3678007
E-Mail: m.gehms@md-bund.de


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