BKK Landesverband Bayern|28.05.2024
PRESSEMITTEILUNG
Kosten für patentgeschützte Arzneimittel steigen rasant
BKK Landesverband Bayern warnt vor den Folgen vertraulicher Erstattungsbeträge
Dr. Ralf Langejürgen, Vorstandsvorsitzender des BKK Landesverbandes Bayern: "Der Plan des Bundesgesundheitsministers, die Preise für neue patentgeschützte Arzneimittel künftig hinter verschlossenen Türen zu belassen, geht voll zu Lasten der Versicherten: Höhere Kosten, mehr Bürokratie ohne erkennbaren Nutzen für die Versorgung. Im Interesse der Versicherten sollte der Bundesgesundheitsminister der Empfehlung des Gesundheitsausschusses des Bundesrates folgen und die teuren Pläne für geheime Erstattungsbeiträge zu den Akten legen."
Allein seit 2017 ist der der Bruttoumsatz pro Tagesdosis bei patentgeschützten Arzneimitteln um 35 Prozent gestiegen. Werden künftig die Preise für diese Arzneimittel vertraulich behandelt, ist mittelfristig mit weiteren erheblichen Kostensteigerungen von mehreren Milliarden Euro jährlich zu rechnen.
Dabei laufen die Ausgaben schon jetzt aus dem Ruder. Wenn man nur den gesetzlichen Beitragssatz zugrunde legt, fehlen der Gesetzlichen Krankenversicherung im laufenden Jahr insgesamt rund 52 Milliarden Euro an Einnahmen. Die Lücke müssen die Krankenkassen vor allem über Zusatzbeiträge schließen. Kostendeckende Bundeszuschüsse für versicherungsfremde Leistungen werden der GKV vom Bundesgesetzgeber weiterhin verweigert.
Langejürgen: "Wir müssen endlich aufhören mit ausgabensteigernden Gesetzen ohne messbaren Zusatznutzen in der Versorgung. Hochpreisige, patentgeschützte Arzneimittel belasten die GKV schon heute enorm. Geheime Preisabsprachen bei patentgeschützten Arzneimitteln sind gesundheitsökonomisch ein Irrweg."
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