KKH Kaufmännische Krankenkasse|16.09.2024

PRESSEMITTEILUNG

Alarmierend: Angst vor Behandlung im Krankenhaus steigt

Hannover (kkdp)·Umfrage zum Tag der Patientensicherheit: Höchster Wert seit Befragungsbeginn

Die Angst in Bezug auf die Behandlung bei einem bevorstehenden Krankenhausaufenthalt erreicht einen Höchstwert: Erstmals seit Beginn der jährlich von der KKH Kaufmännische Krankenkasse zum Tag der Patientensicherheit am 17. September beauftragten repräsentativen forsa-Umfragen zu Sorgen vor einem Klinikaufenthalt äußert in Deutschland ein Drittel der Befragten im Alter von 18 und 70 Jahren (34 Prozent) Ängste in Bezug auf die Behandlung - Frauen häufiger als Männer (42 versus 27 Prozent). Bei der ersten Messung im Jahr 2019 lag der Anteil bei 29 Prozent und sank mit Beginn der Corona-Pandemie im Jahr 2020 auf 17 Prozent. Nun erreicht er nach einem kontinuierlichen Anstieg seit 2021 einen neuen Höchstwert. Knapp jeder zweite Besorgte (47 Prozent) begründet seine Angst vor einer stationären Behandlung aktuell mit eigenen schlechten Erfahrungen. Fast ebenso viele (46 Prozent) haben Negatives gehört.

"Fachkräftemangel und die Notwendigkeit einer Krankenhausreform werden vielfach diskutiert, das ist auch in der Gesellschaft angekommen und möglicherweise ein Grund für das sinkende Vertrauen in deutsche Kliniken", erklärt Dr. Sonja Hermeneit, Ärztin bei der KKH. Dabei wurde in den vergangenen Jahren auch viel für Patientensicherheit getan, so die Medizinerin: "Mehr Qualitäts- und Sicherheitsvorgaben, Mindeststandards für ein sachgerechtes Risiko- und Fehlermanagement sowie strengere Hygienestandards und der Ausbau von Fehlermeldesystemen in Krankenhäusern sind nur einige Beispiele."

KKH fordert neue Regelleistung: Gemeinsames Entscheiden auf Augenhöhe

Angst entstehe häufig dann, wenn Menschen das Gefühl hätten, eine Situation nicht einschätzen oder kontrollieren zu können. Betroffenen rät die Ärztin deshalb, nicht zu resignieren, sondern sich vor der anstehenden Behandlung gut zu informieren. "Aufgeklärte und im Krankenhaus aufmerksame Patientinnen und Patienten können selbst viel zur eigenen Sicherheit beitragen. Hierbei kann auch das Online-Meldeportal Mehr-Patientensicherheit.de helfen, das wir als KKH zusammen mit den Ersatzkassen ins Leben gerufen haben. Die dort nachzulesenden Expertenkommentare und -empfehlungen zu persönlichen Erfahrungsberichten können dabei helfen, Risiken besser einzuschätzen und auch selbst mit darauf zu achten, sie zu reduzieren." Auch das Vergleichsportal Krankenhaussuche der KKH könne sinnvoll sein, um sich im Vorfeld einer geplanten medizinischen Maßnahme über die Einrichtung bestmöglich zu informieren. Wichtig sei es, eine selbstbestimmte Auswahl treffen zu können.

Zudem befürwortet die Ärztin das sogenannte Shared-Decision-Making, also gemeinsames Entscheiden auf Augenhöhe: "Je besser Patientinnen und Patienten aufgeklärt und eingebunden sind, desto besser das Therapieergebnis", weiß die Medizinerin. Deshalb beteiligt sich die KKH auch an der Fortsetzung des Innovationsfondsprojektes Share-to-Care am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein und befürwortet die Überführung in die Regelversorgung, wie vom Gemeinsamen Bundesausschuss empfohlen.

Motto Patientensicherheitstag: "Sichere Diagnose-Richtige Behandlung"

Doch häufig ist es ein langer Weg, bis das Krankheitsbild geklärt und die richtige, medizinische Behandlung eingeleitet werden kann. Deshalb widmet sich der diesjährige Tag der Patientensicherheit, zu dem das Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V. (APS) aufruft, dem Motto "Sichere Diagnose. Richtige Behandlung." Laut der forsa-Umfrage hat knapp jeder zweite Befragte (45 Prozent) schon einmal das Gefühl gehabt, dass eine Ärztin oder ein Arzt nicht gleich die richtige Diagnose für sein medizinisches Problem gestellt hat. 55 Prozent waren dagegen noch nicht in einer solchen Situation. Sollten Zweifel an der Diagnose bestehen, würden die meisten Befragten (87 Prozent) eine zweite Arztmeinung einholen. Gut ein Drittel der Befragten (37 Prozent) würde sich im Internet informieren bzw. selbst recherchieren, worum es sich bei dem medizinischen Problem handeln könnte - Frauen etwas häufiger als Männer und 18- bis 34-Jährige häufiger als Befragte ab 35 Jahren. 16 Prozent der Umfrage-Teilnehmenden würden bei Zweifeln an der Diagnose bei ihrer Krankenkasse nachfragen. Nur vier Prozent der Befragten würden im Falle einer Diagnose-Unsicherheit abwarten und erstmal nichts machen.

"Ob und welche Diagnose richtig ist, können wir als Krankenkasse natürlich nicht beurteilen. Aber unsere kompetenten Mitarbeitenden können helfen, eine Situation besser einzuordnen und individuell mögliche nächste Schritte aufzeigen", so die Ärztin. Die Krankenkassen bieten bei bestimmten Krankheitsbildern wie beispielsweise Kniegelenk-OPs oder Entfernung der Gebärmutter gesetzliche Zweitmeinungsverfahren an. Darüber hinaus stellt die KKH ihren Versicherten bei weiteren Eingriffen ein Zweitmeinungsangebot zur Verfügung. "Bei der Internetrecherche ist es zudem wichtig, sich auf seriöse Seiten zu begeben und sich nicht in Foren von Horrorgeschichten verrückt machen zu lassen", betont Dr. Hermeneit. Einen guten Wegweiser durch den digitalen Gesundheitsdschungel biete das Projekt der Ersatzkassen im vdek "Gesund digital. Fit für Apps und Internet."

Das Marktforschungsinstitut forsa hat im Auftrag der KKH Kaufmännische Krankenkasse vom 26. bis 30. August 2024 bundesweit 1.002 Personen im Alter von 18 bis 70 Jahren telefonisch zum Thema "Sorgen in Bezug auf die Behandlung bei einem Krankenhausaufenthalt" repräsentativ befragt. Auch in den Vorjahren (2019-2023) wurden jeweils rund 1.000 Personen im Alter von 18 bis 70 Jahren befragt.

Hilfreiche Websites:

Pressekontakt:

Daniela Preußner
Pressesprecherin
0511 2802-1610
presse@kkh.de


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