BKK Dachverband e.V.|05.09.2022

PRESSEMITTEILUNG

Eine Sommerpause für Krankschreibungen bleibt aus. Das Niveau ist hoch, gleicht einer starken Grippewelle

Berlin (kkdp)·In diesem Jahr fällt die sonst übliche "Sommerpause" im Krankheitsgeschehen aus: Der Gesamtkrankenstand erreicht mit einem Wert von 6,19 Prozent bei den 4,5 Millionen beschäftigten BKK Mitgliedern ein Niveau, das sonst nur in starken Grippewellen im ersten Jahresviertel erreicht wird.

In diesem Jahr fällt die sonst übliche "Sommerpause" im Krankheitsgeschehen aus: Der Gesamtkrankenstand erreicht mit einem Wert von 6,19 Prozent bei den 4,5 Millionen beschäftigten BKK Mitgliedern ein Niveau, das sonst nur in starken Grippewellen im ersten Jahresviertel erreicht wird. Der Wert liegt im Mittel mehr als 2 Prozentpunkte über dem im gleichen Zeitraum der Vorjahre (2011-2021: 3,34 - 4,26 Prozent). Dabei ist die größte Auffälligkeit, neben den verhältnismäßig hohen AU-Kennzahlen im Zusammenhang mit COVID-19 (Krankenstand 0,36 Prozent), der extrem hohe Krankenstand aufgrund "normaler" Atemwegserkrankungen, der mit 1,31 Prozent einen Wert erreicht, der um mehr als das Vierfache über den Werten der letzten Jahre liegt.

Die Sonderauswertung COVID-19 zeigt im Juli dieses Jahres ein insgesamt heterogenes Bild. Die AU-Fälle sind mittlerweile in nahezu allen Branchen und Berufen in ähnlicher Ausprägung vorhanden, wobei die zugehörigen AU-Kennzahlen im Vergleich zum Vormonat wieder deutlich gestiegen sind und nur knapp das Allzeithoch vom März 2022 verfehlen.

Neben dem Wegfall (fast) aller Corona-Regelungen Ende März 2022 ist auch das Auslaufen der Möglichkeit zur telefonischen Krankschreibung bei leichten Atemwegsinfekten Ende Mai 2022 als Ursachen dieser Entwicklung zu sehen. Konsequenterweise ist die telefonische Krankschreibung am 4. August durch den G-BA wieder in Kraft gesetzt worden.

Aktuell gibt es keine Anzeichen für eine direkte Gefährdung des Gesundheitssystems durch COVID-19. Die außergewöhnlich hohen Krankenstände in einzelnen Branchen könnten aber zu Personalproblemen führen, die letztendlich auch nicht vor den Beschäftigten in den Gesundheitsberufen haltmachen und sich ggf. kaskadenartig im Herbst/Winter verschärfen können.

Monatlicher Krankenstand - immer aktuell und auf dem Laufenden

Bereits seit mehr als einem Jahrzehnt bieten die Betriebskrankenkassen Monat für Monat für die Öffentlichkeit sehr aktuelle und ausführliche Analysen und Kennzahlen zum Krankenstand der Beschäftigten an. Ausführliche interaktiv aufbereitete Kennzahlen sowie weitere Materialien und Informationen zum Thema finden Sie hier.

Für Rückfragen können Sie sich gern an Krankenstandverfahren@bkk-dv.de wenden.

Pressekontakt:

Andrea Röder
+49 30 2700 406 - 302


GKV-Newsletter
GKV-Newsletter - "einfach" informiert bleiben

Der kostenfreie Infoservice zur GKV und Gesundheitspolitik