Deutsche PsychotherapeutenVereinigung e.V.|20.11.2025
PRESSEMITTEILUNG
Einsamkeit - eine Epidemie im Verborgenen?
Berlin (kkdp)·1100 Online-Teilnehmer*innen bei DPtV-LunchTalk
"In Zeiten zunehmender digitaler Vernetzung, wächst das Gefühl sozialer Isolation. Wir wissen um die Konsequenzen, die Einsamkeit für die psychische und körperliche Gesundheit hat. Wir brauchen daher bundesweite Präventionsmaßnahmen gegen Einsamkeit - für Individuen und die Gesellschaft", sagte Gebhard Hentschel, Bundesvorsitzender der Deutschen PsychotherapeutenVereinigung (DPtV) anlässlich des DPtV-LunchTalk 2025. An dem Thema "Einsamkeit - eine Epidemie im Verborgenen?" waren mehr als 1100 Online-Teilnehmer*innen interessiert. Die Moderation übernahm Dr. Enno Maaß, Stv. DPtV-Bundesvorsitzender.
Einsamkeit keine psychische Erkrankung, aber belastend
"Ist Einsamkeit ein Thema für die Psychotherapie?" - dieser Frage widmete sich Ass.-Prof. Dr. phil. Mareike Ernst MSc. Psych. (Alpen-Adria-Universität) in ihrem Vortrag. "Einsamkeit an sich ist keine psychische Erkrankung, kann aber als sehr belastend erlebt werden", stellte sie klar. "Vor allem länger anhaltende Einsamkeit wird mit negativen psychischen und körperlichen Gesundheitsfolgen in Verbindung gebracht. Frühe Prävention und Intervention ist daher wichtig. Die Psychotherapie ist doppelt herausgefordert: Zum einen gilt es, die subjektive Not ernst zu nehmen und mitzubehandeln - zum anderen besteht die Gefahr, Einsamkeit zu pathologisieren und zu individualisieren."
Beziehungen sind oft weniger stabil
Soziologe Dr. habil. Janosch Schobin (Universität Göttingen) entwickelt für die Bundesregierung das "Einsamkeitsbarometer". "Die Frage, ob die chronische Einsamkeit eher zu- oder abgenommen hat, ist schwer zu beantworten, weil die Datenlage sehr schlecht ist. Statt Beziehungen, die auf Geburt und Abstammung basieren, werden soziale Netzwerke zentraler, die auf Freundschaften und Bekanntschaften gründen. Diese müssen Menschen jedoch selbstständig aufbauen, pflegen und erweitern - oft ein Leben lang. Die Beziehungen sind oft flüchtiger und weniger stabil", erklärte Schobin.
Einsamkeit und Social Media
"Wir haben in Deutschland ein sehr starkes soziales Netz. Wir haben aber neue Gruppen von Einsamen, zum Beispiel junge Menschen, die wir nicht wirklich auf dem Schirm hatten und für die es noch keine Hilfssysteme gibt", sagte Dr. Schobin in der anschließenden Diskussion. Dr. Ernst ergänzte: "Es gibt noch keine Nachweise direkter Kausalität zwischen Social Media und Einsamkeit. Die Diskussion wird oft sehr schwarz-weiß geführt. Man muss genau gucken: Stehen Leute digital im Austausch mit anderen oder ist es nur Scrollen durch Inhalte. Wenn ich mit einer Freundin chatte, mit der ich auch sonst Face-to-Face Austausch habe, muss das ja nicht schlecht sein."
Der LunchTalk 2025 ist in Kürze als Video verfügbar:
www.dptv.de/lunchtalk
Mit 33.000 Psychotherapeut*innen ist die DPtV der größte Berufsverband für Psychologische Psychotherapeut*innen, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut*innen und Psychotherapeut*innen in Ausbildung in Deutschland. Die DPtV engagiert sich für die Anliegen ihrer Mitglieder und vertritt erfolgreich deren Interessen gegenüber Politik, Institutionen, Behörden, Krankenkassen und in allen Gremien der Selbstverwaltung der psychotherapeutischen Heilberufe.
"In Zeiten zunehmender digitaler Vernetzung, wächst das Gefühl sozialer Isolation. Wir wissen um die Konsequenzen, die Einsamkeit für die psychische und körperliche Gesundheit hat. Wir brauchen daher bundesweite Präventionsmaßnahmen gegen Einsamkeit - für Individuen und die Gesellschaft", sagte Gebhard Hentschel, Bundesvorsitzender der Deutschen PsychotherapeutenVereinigung (DPtV) anlässlich des DPtV-LunchTalk 2025. An dem Thema "Einsamkeit - eine Epidemie im Verborgenen?" waren mehr als 1100 Online-Teilnehmer*innen interessiert. Die Moderation übernahm Dr. Enno Maaß, Stv. DPtV-Bundesvorsitzender.
Einsamkeit keine psychische Erkrankung, aber belastend
"Ist Einsamkeit ein Thema für die Psychotherapie?" - dieser Frage widmete sich Ass.-Prof. Dr. phil. Mareike Ernst MSc. Psych. (Alpen-Adria-Universität) in ihrem Vortrag. "Einsamkeit an sich ist keine psychische Erkrankung, kann aber als sehr belastend erlebt werden", stellte sie klar. "Vor allem länger anhaltende Einsamkeit wird mit negativen psychischen und körperlichen Gesundheitsfolgen in Verbindung gebracht. Frühe Prävention und Intervention ist daher wichtig. Die Psychotherapie ist doppelt herausgefordert: Zum einen gilt es, die subjektive Not ernst zu nehmen und mitzubehandeln - zum anderen besteht die Gefahr, Einsamkeit zu pathologisieren und zu individualisieren."
Beziehungen sind oft weniger stabil
Soziologe Dr. habil. Janosch Schobin (Universität Göttingen) entwickelt für die Bundesregierung das "Einsamkeitsbarometer". "Die Frage, ob die chronische Einsamkeit eher zu- oder abgenommen hat, ist schwer zu beantworten, weil die Datenlage sehr schlecht ist. Statt Beziehungen, die auf Geburt und Abstammung basieren, werden soziale Netzwerke zentraler, die auf Freundschaften und Bekanntschaften gründen. Diese müssen Menschen jedoch selbstständig aufbauen, pflegen und erweitern - oft ein Leben lang. Die Beziehungen sind oft flüchtiger und weniger stabil", erklärte Schobin.
Einsamkeit und Social Media
"Wir haben in Deutschland ein sehr starkes soziales Netz. Wir haben aber neue Gruppen von Einsamen, zum Beispiel junge Menschen, die wir nicht wirklich auf dem Schirm hatten und für die es noch keine Hilfssysteme gibt", sagte Dr. Schobin in der anschließenden Diskussion. Dr. Ernst ergänzte: "Es gibt noch keine Nachweise direkter Kausalität zwischen Social Media und Einsamkeit. Die Diskussion wird oft sehr schwarz-weiß geführt. Man muss genau gucken: Stehen Leute digital im Austausch mit anderen oder ist es nur Scrollen durch Inhalte. Wenn ich mit einer Freundin chatte, mit der ich auch sonst Face-to-Face Austausch habe, muss das ja nicht schlecht sein."
Der LunchTalk 2025 ist in Kürze als Video verfügbar:
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Linkhinweis der Redaktion
Mit 33.000 Psychotherapeut*innen ist die DPtV der größte Berufsverband für Psychologische Psychotherapeut*innen, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut*innen und Psychotherapeut*innen in Ausbildung in Deutschland. Die DPtV engagiert sich für die Anliegen ihrer Mitglieder und vertritt erfolgreich deren Interessen gegenüber Politik, Institutionen, Behörden, Krankenkassen und in allen Gremien der Selbstverwaltung der psychotherapeutischen Heilberufe.
Pressekontakt:
Hans Strömsdörfer
Pressesprecher
presse@dptv.de
Mobil: 0157 73744828
Telefon: 030 23500927
Fax 030 235009-44
Dies ist ein Ausdruck aus www.krankenkassen-direkt.de
Es gelten die Allgemeinen Nutzungsbedingungen.
© 2000-2025 Redaktion kkdirekt; alle Rechte vorbehalten, alle Angaben ohne Gewähr.
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