
Spitzenverband Bund der Krankenkassen|23.04.2025
PRESSEMITTEILUNG
GKV-Versichertenbefragung: Versicherte wünschen sich stärkere Einbindung von nicht-ärztlichem Praxispersonal
Berlin (kkdp)·Nicht-ärztliches Praxispersonal spielt eine wichtige Rolle in der ambulanten medizinischen Versorgung, das ist ein Ergebnis der repräsentativen GKV-Versichertenbefragung. Vor allem in der Hausarztpraxis haben viele Versicherte ausschließlich Kontakt zum Praxispersonal und befürworten hier eine stärkere Einbindung. Dass nicht-ärztliches Personal sowohl verwaltungstechnische als auch medizinische Tätigkeiten übernimmt, bedeutet eine erhebliche Entlastung für Ärztinnen und Ärzte.
Jeder vierte Kontakt in der Hausarztpraxis findet mit dem Praxispersonal statt
In 25 Prozent der Fälle hatten Versicherte in der Hausarztpraxis ausschließlich Kontakt mit dem nicht-ärztlichen Personal. Zwar ist der Anteil dieser Kontakte gegenüber der letzte Befragung 2022 etwas gesunken (32 Prozent), doch liegt die Kontaktzahl weiterhin über dem Wert von 2019, vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie (21 Prozent). Auch in den Facharztpraxen ist der Kontaktanteil mit ausschließlich dem Praxispersonal seit 2019 von 9 Prozent auf 13 Prozent gestiegen.
Die nicht-ärztlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter übernehmen neben verwaltungstechnischen Arbeiten wie der Terminvergabe auch medizinische Aufgaben. Darunter fallen zum Beispiel Impfungen, Blutabnahmen oder die Informationsvermittlung im persönlichen Gespräch.
Versicherte halten stärkere Einbindung von nicht-ärztlichem Praxispersonal für sinnvoll
"Mehr Kompetenzen und eine stärkere Einbindung des nicht-ärztlichen Praxispersonals könnten Ärztinnen und Ärzte in der Sprechstunde entlasten. Fast die Hälfte der befragten GKV-Versicherten sieht hier eine sinnvolle Veränderung im Praxisalltag. Hinsichtlich der demografischen Entwicklung ist es wichtig, zügig die Kompetenzen des nicht-ärztlichen Personals zu fördern und anzuerkennen. Ebenso müssen die gesetzlichen Weichen gestellt werden, um entsprechend qualifizierten Berufsgruppen geeignete medizinische Aufgaben zu übertragen", so Stefanie Stoff-Ahnis, stellvertretende Vorstandsvorsitzende beim GKV-Spitzenverband.
Kooperation zwischen Haus- und Facharztpraxen ausbaufähig
Für eine gute ambulante Versorgung ist nicht nur kompetentes Praxispersonal, sondern auch die funktionierende Kooperation zwischen Haus- und Facharztpraxen von zentraler Bedeutung.
"Die GKV Versichertenbefragung zeigt, dass bei der Zusammenarbeit von Haus- und Facharztpraxen noch Luft nach oben ist. Dabei könnten alle bei diesem Thema nur gewinnen: Ärztinnen und Ärzte nutzen das medizinische Konsil, um sich kollegial abzustimmen. Diagnoseergebnisse könnten gemeinsam genutzt werden, womit weniger zeit- und kostenintensive Doppeluntersuchungen anfallen. Die Patientinnen und Patienten könnten so effizienter und auch umfassender behandelt werden. Wir sprechen uns deshalb explizit für den Ausbau von kooperativen Versorgungsformen aus", so Stefanie Stoff-Ahnis.
GKV-Versichertenbefragung: Datenbasis und Studiendesign
Befragt wurden 3.512 GKV-Versicherte im Alter von 18 bis 80 Jahren im Zeitraum vom 05.03.2024 bis 29.04.2024 über ein Onlinepanel. Durchgeführt hat die Befragung die Marktforschungsfirma Management Consult Dr. Eisele & Dr. Noll GmbH (Mannheim) im Auftrag des GKV-Spitzenverbandes.
Die Stichprobe ist repräsentativ für die Grundgesamtheit nach folgenden Kriterien: Alter, Geschlecht, siedlungsstruktureller Regionstyp, Bundesland, Bildungsstand, Haushaltsnettoeinkommen und Versicherungsstatus. Alle Angaben beziehen sich ausschließlich auf GKV-Versicherte.
Bilder und Grafiken
Jeder vierte Kontakt in der Hausarztpraxis findet mit dem Praxispersonal statt
In 25 Prozent der Fälle hatten Versicherte in der Hausarztpraxis ausschließlich Kontakt mit dem nicht-ärztlichen Personal. Zwar ist der Anteil dieser Kontakte gegenüber der letzte Befragung 2022 etwas gesunken (32 Prozent), doch liegt die Kontaktzahl weiterhin über dem Wert von 2019, vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie (21 Prozent). Auch in den Facharztpraxen ist der Kontaktanteil mit ausschließlich dem Praxispersonal seit 2019 von 9 Prozent auf 13 Prozent gestiegen.
Die nicht-ärztlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter übernehmen neben verwaltungstechnischen Arbeiten wie der Terminvergabe auch medizinische Aufgaben. Darunter fallen zum Beispiel Impfungen, Blutabnahmen oder die Informationsvermittlung im persönlichen Gespräch.
Versicherte halten stärkere Einbindung von nicht-ärztlichem Praxispersonal für sinnvoll
"Mehr Kompetenzen und eine stärkere Einbindung des nicht-ärztlichen Praxispersonals könnten Ärztinnen und Ärzte in der Sprechstunde entlasten. Fast die Hälfte der befragten GKV-Versicherten sieht hier eine sinnvolle Veränderung im Praxisalltag. Hinsichtlich der demografischen Entwicklung ist es wichtig, zügig die Kompetenzen des nicht-ärztlichen Personals zu fördern und anzuerkennen. Ebenso müssen die gesetzlichen Weichen gestellt werden, um entsprechend qualifizierten Berufsgruppen geeignete medizinische Aufgaben zu übertragen", so Stefanie Stoff-Ahnis, stellvertretende Vorstandsvorsitzende beim GKV-Spitzenverband.
44 Prozent halten eine umfangreiche Unterstützung von Ärztinnen bzw. Ärzten durch Pflegefachkräfte für sehr sinnvoll.
45 Prozent halten es für sehr sinnvoll, dass Pflegefachkräfte eigenständig einen Teil der medizinischen Versorgung übernehmen.
Besonders ältere Versicherte, chronisch Kranke und Versicherte aus ländlichen Regionen befürworten die Kompetenzerweiterung.
Kooperation zwischen Haus- und Facharztpraxen ausbaufähig
Für eine gute ambulante Versorgung ist nicht nur kompetentes Praxispersonal, sondern auch die funktionierende Kooperation zwischen Haus- und Facharztpraxen von zentraler Bedeutung.
"Die GKV Versichertenbefragung zeigt, dass bei der Zusammenarbeit von Haus- und Facharztpraxen noch Luft nach oben ist. Dabei könnten alle bei diesem Thema nur gewinnen: Ärztinnen und Ärzte nutzen das medizinische Konsil, um sich kollegial abzustimmen. Diagnoseergebnisse könnten gemeinsam genutzt werden, womit weniger zeit- und kostenintensive Doppeluntersuchungen anfallen. Die Patientinnen und Patienten könnten so effizienter und auch umfassender behandelt werden. Wir sprechen uns deshalb explizit für den Ausbau von kooperativen Versorgungsformen aus", so Stefanie Stoff-Ahnis.
37 Prozent der Versicherten bewerten die Zusammenarbeit positiv, 20 Prozent negativ und für ein Drittel war sie lediglich befriedigend.
Für 46 Prozent der Patientinnen und Patienten hat es zu lange gedauert, bis alle Untersuchungen abgeschlossen waren.
Doppeluntersuchungen lagen bei 20 Prozent der befragten Patientinnen und Patienten vor.
GKV-Versichertenbefragung: Datenbasis und Studiendesign
Befragt wurden 3.512 GKV-Versicherte im Alter von 18 bis 80 Jahren im Zeitraum vom 05.03.2024 bis 29.04.2024 über ein Onlinepanel. Durchgeführt hat die Befragung die Marktforschungsfirma Management Consult Dr. Eisele & Dr. Noll GmbH (Mannheim) im Auftrag des GKV-Spitzenverbandes.
Die Stichprobe ist repräsentativ für die Grundgesamtheit nach folgenden Kriterien: Alter, Geschlecht, siedlungsstruktureller Regionstyp, Bundesland, Bildungsstand, Haushaltsnettoeinkommen und Versicherungsstatus. Alle Angaben beziehen sich ausschließlich auf GKV-Versicherte.
Bilder und Grafiken
Pressekontakt:
Florian Lanz
GKV-Spitzenverband, Pressesprecher
Telefon 030-206288-4201
Fax 030-20628884201
presse@gkv-spitzenverband.de

Dies ist ein Ausdruck aus www.krankenkassen-direkt.de
Es gelten die Allgemeinen Nutzungsbedingungen.
© 2000-2025 Redaktion kkdirekt; alle Rechte vorbehalten, alle Angaben ohne Gewähr.
Dies ist ein Ausdruck aus www.krankenkassen-direkt.de
Es gelten die Allgemeinen Nutzungsbedingungen.
© 2000-2025 Redaktion kkdirekt; alle Rechte vorbehalten, alle Angaben ohne Gewähr.