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Verband der Ersatzkassen e. V.|05.09.2024

PRESSEMITTEILUNG

340 Millionen Euro Versichertengelder geparkt: vdek fordert Änderungen bei Finanzierung pharmazeutischer Dienstleistungen

Berlin (kkdp)·Der Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) fordert grundlegende Änderungen bei der Finanzierung pharmazeutischer Dienstleistungen (pDL). Aktuell werden mehr als 340 Millionen Euro Versichertengelder in einem Fonds für pDL bereitgehalten, aber nicht abgerufen. "Es ist in Anbetracht der angespannten Finanzlage der gesetzlichen Krankenkassen nicht mehr hinnehmbar, Mittel in dieser Größenordnung zu parken, obwohl sie augenscheinlich nicht in diesem Umfang für diese Versorgungsform benötigt werden", so Ulrike Elsner, Vorstandsvorsitzende des vdek.

Was sind pDL und wie läuft die Finanzierung?

pDL sind optionale Angebote der Apotheken für Versicherte, beispielsweise die erweiterte Medikationsberatung bei Polymedikation oder Einweisungen in die korrekte Technik zum Inhalieren von Arzneimitteln. Finanziert werden die pDL über einen Aufschlag von 20 Cent pro abgegebene Packung verschreibungspflichtiger Arzneimittel. Dieses Geld kommt in einen Fonds, der beim Deutschen Apothekerverband angesiedelt ist. Es gibt aber eine erhebliche Diskrepanz zwischen Planung und Realität. Im ersten Quartal 2024 flossen 39 Millionen Euro in den Fonds, die Apotheken erbrachten aber nur Leistungen im Wert von 4,7 Millionen Euro. Von Einführung der pDL bis Ende März 2024 sind so ungenutzte Mittel von mehr als 340 Millionen Euro aufgelaufen. Der Aufschlag sollte nach Auffassung des vdek sofort ausgesetzt werden.

Beitragsgelder sinnvoll einsetzen

"Die Finanzlage der GKV gerät durch immer höhere Ausgaben weiter ins Ungleichgewicht. 2025 rechnen wir mit massiven Beitragssteigerungen", warnt Elsner. "In solchen Zeiten ist es umso wichtiger, das Geld sinnvoll im Interesse der Versicherten einzusetzen."

Elsner bekräftigte, dass die Ersatzkassen pDL für Versicherte gutheißen, die eine besondere Unterstützung brauchen. Um Unausgewogenheiten zwischen Einnahmen und Ausgaben zu vermeiden, sollte die Abrechnung der Dienstleistungen jedoch direkt zwischen den Apotheken und Krankenkassen erfolgen.

Pressekontakt:

Michaela Gottfried
Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek)
Tel: 0 30 / 2 69 31 12 00
E-Mail: michaela.gottfried@vdek.com

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Dies ist ein Ausdruck aus www.krankenkassen-direkt.de
Es gelten die Allgemeinen Nutzungsbedingungen.
© 2000-2024 Redaktion kkdirekt; alle Rechte vorbehalten, alle Angaben ohne Gewähr.

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